Zeitgeist: die verlogenen Gleichmacher des Genderismus
Genderismus und Sozialismus haben eines gemeinsam: Das Ende der Lebensfreude ist erreicht, wenn alle gleichgeschaltet sind. Und so, wie der Sozialismus nicht etwa durch die Diktatur des Proletariats, sonder durch die Gewaltherrschaft widerwärtige Despoten durchgesetzt wurde, soll der Genderismus durch die Definitionsgewalt ideologisch verseuchter Forscherinnen und Forscher das Ende dessen bringen, was sie „Sexismus“ nennen.
Anders denken? Dann sind Sie wahrscheinlich Sexist
Das soll heißen: Wir dürfen nicht unterschiedlich sein und schon gar nicht anders denken – wir müssen gleich sein. Erstaunlicherweise dürfen wir heterosexuell, homosexuell, bisexuell oder transgender sein. Aber wir dürfen vor allem nicht ambivalent sein, sondern müssen eindeutig sein. Na, gut, werden Sie sagen. „Bin ich eben eindeutig Frau oder eindeutig Mann“, aber dann sind Sie ein verdammter Sexist. Am besten, sie sind ein klares und eindeutiges „Es“. Wobei eigentlich klar ist: Wir wollten gar keine Sexisten werden, aber auch keine Anti-Sexisten. Wir wollten nicht extrem werden – aber auch nicht gleichgeschaltet. Im Grunde genommen wollen wir uns als das verwirklichen, was wir in uns fühlen. Doch gerade das Fühlen soll uns nicht uneingeschränkt gestattet werden, denn auch dies ist unter gewissen Umständen einfach zu sexistisch.
Ambivalent sein? Dann leisten Sie dem Sexismus Vorschub
Wir hören, dass wir „ambivalent“ sexistisch sein können, aber auch „hostil“. Und selbst, wenn wir tolerant und offen sind, werden wir verdächtigt, dem „benevolenten“ Sexismus zuzuneigen. Wer denkt, wohlwollen könne ja nicht falsch sein, dem wird empfohlen, nochmals nachzudenken – denn der „Sexismus“ wurde ja einst aus dem „Rassismus“ abgleitet. Und kann es einen „wohlwollenden Rassismus“ geben? So nach dem Motto: „Du bist zwar schwarz, aber du bläst eine klasse Trompete?“ (das Gegenteil ist ebenfalls rassistisch: „Du bist zwar weiß, aber du spielt die Trompete wie ein Schwarzer.“
Ihr Wohlwollen ist selbstverständlich auch nichts als sexistisch
Also vergessen Sie’s mit dem Wohlwollen. Wohlwollen führt zu Unterschieden und Unterschiede zu Ungleichheiten – und das ist dann im Sinne des Genderismus nichts als Gift für die Menschheit. Also: Bieten Sie nie einer Dame Ihren Stuhl an, und halten Sie ihr keine Tür auf. Das ist sexistisch. Und falls die Dame ihnen in die Hoden tritt, dann sagen Sie nicht „oh Verzeihung, es scheint, als hätten Sie mich falsch verstanden?“ Sondern … ach, doch lieber nicht? Sie ist doch eine Dame?
Winzige Gruppen von verleiteten Ideologen schaden der Freiheit
Leider – und nun kommt die bittere Würze in den süßen Wein – sitzen die Ideologen auf beiden Seiten, also sowohl bei den Vorkämpferinnen des Genderismus, die oftmals der extremen Linken angehören. Wie ich bereits andeutete, vertragen sich Sozialismus und Genderismus hervorragend: Beide streben die Gleichmacherei an.
Konservative Wirrköpfe als Anti-Genderisten
Aber die andere Seite ist ebenso mit Wirrköpfen durchsetzt. Und einige von ihnen wollen die Uhr einfach zurückdrehen: Herdprämie bei der CSU, Familiendogmatiker bei den Rechts-Christen und Ultrakonservativen in der Union, ganz zu schweigen von den extremen Rechtsaußenparteien. Hinzu kommen Männerrechtler (Maskulinisten), die keinen Deut liberaler sind also Extremfeministinnen. Die Verbindung im Geiste, die diese Gruppen vereint, ist Uneinsichtigkeit gegenüber notwendigen Veränderungen.
Kurz: Die Anti-Gender-Bewegung geht quer durch die konservative und rechtslastige Szene, während sich die Gender-Bewegung bislang vor allem bei den grünen Fundamentalisten festsog, die ohne Zweifel gemeinsame Wurzeln haben. Ob das so bleibt, ist fraglich, denn die Grünen wurden in den letzten Jahren immer mehr zu einer grün-konservativen Familienpartei.
In einem Kommentar schrieb die FAZ vor länger Zeit anlässlich einer Kampagne der ultrakonservativen Familienideologen:
Es ist erstaunlich, wie ignorant sich (… die Parteien) Parteien seit Jahrzehnten gegenüber den Schattenseiten der zum Teil wissenschaftsfeindlichen Gender-Theorie verhalten. Schon der Hinweis, dass es sich um eine Zeitgeist-Theorie von begrenzter Reichweite handelt, wird als reaktionäre Aussage unter Bannfluch gestellt.
Offenbar liegt genau hier der Hund begraben: Eine kleine, aber sehr lautstarke Gruppe sogenannter „Wissenschaftler“ will die menschliche Existenz umdefinieren. Und eine ebenso kleine, und ebenso lautstarke Gruppe von Demonstranten hält auf der Straße dagegen. Das Problem: Die Mehrzahl der Menschen interessiert sich weder für die Zündler in den Elfenbeintürmen noch für die Schreier auf der Straße. Das Thema „Genderismus“ lässt sich nur dadurch stutzen, dass man die Freiheit und das Glück des Einzelnen ernster nimmt als die Ansichten der muffigen Massen oder die der Falschmünzer in den Elfenbeintürmen.