Heiratsvermittlerin beschimpft Onlinedienste
Ob Onlinepartnervermittlungen oder Flirtdienste: Die Amerikanerin Barbie Adler, Inhaberin eines Heiratsinstituts in Chicago, beschimpft das Internetdating:
„Wenn Leute versuchen, online einen Partner zu finden, werden sie in eine Partnersuche ohne Filter verwickelt“, sagte die Dame, „wen immer sie treffen – es ist Zufall. Diese Seiten sind nicht wirklich auf Langzeitbeziehungen ausgerichtet. Wenn so etwas doch einmal passiert, ist es beinahe ein Unfall“.
Immerhin passieren derartige „Unfälle“ bei Partnervermittlungen sehr häufig und selbst bei Flirtdiensten noch ziemlich häufig: die Zahlen für Langzeitbeziehungen, obwohl sorgsam gehütet, liegen immerhin zwischen 20 und 40 Prozent.
Das Problem des Onlinedating liegt, wie alle Fachleute wissen, eindeutig bei der Eigenverantwortung: Alle Flirtdienste und sogar die meisten Onlinepartnervermittler tun selbst so gut wie gar nichts zur Vermittlung – sie verwalten lediglich mehr oder weniger zutreffende Profile. Jeder Partnersuchende ist selbst verantwortlich dafür, wen er trifft und was er mit dieser Person tun oder lassen will – das ist eigentlich so selbstverständlich, dass man gar nicht darüber reden müsste.
Muss man aber wohl doch: die aus dem Unternehmen mittlerweile ausgeschiedene Mitbegründerin von Match.com, Trish McDermot, kritisierte in mehreren Zeitungsbeiträgen, dass „solche Firmen (gemeint waren Online-Partnerdienste) Menschen irreführten, in dem sie innerhalb aggressiver Werbekampagnen den Eindruck erweckten, die Kunden hätten eine Garantie, die Liebe ihres Lebens zu finden“.
Dem ist kaum etwas hinzuzufügen, denn sehr viele Online-Vermittler benutzen den gleichen Trick. Kein Wunder, dass die Kunden am Ende nur zu einem geringen Teil wirklich mit dem Dienst zufrieden sind.