Ostern: Freude an der Natur und an der Liebe
Da wäre nun Ostern, und mit dem Fest, das die Christen zu Ehren ihres Religionsstifters feiern, und mit dem Osterhasen kommt auch – wer hätte‘s noch gedacht? – der Frühling hervorgehoppelt.
Bei „Ostern“ denke ich immer an das Ostern meiner Jugend, in der es keinen Religionsstifter gab. Gelegentlich fiel Ostern auf meinen Geburtstag, das war zum Beispiel auch 2015 der Fall, aber normalerweise war es eben immer so, dass sich mein Geburtstag „um Ostern herum“ befand.
Für die Christen ist Ostern etwas anderes: die Gedächtnisfeier zur Auferstehung des Religionsstifters. Das ist einem Kind, ja sogar einem Erwachsenen, nur schwer zu vermitteln. Wesentlich leichter ist es, das Erwachen der lebendigen Natur zu erleben, das wahrhaftig jeden Tag Freude bereitet und ein deutlicheres Zeichen für die „Auferstehung“ des Lebendigen ist als die Legenden, die ich sehr viel später vom Religionsstifter hörte.
Nicht Hoffen und Sehnen, sondern den Frühling aktiv erleben
Was ich Ihnen damit sagen will? Der Frühling in Deutschland mag lang und bisweilen kühl sein, und die Verhältnisse mögen nicht so sein, wie Sie sich diese erträumt haben. Aber Hoffen und Sehnen wird Ihnen auch nichts nützen.
So, wie sich die Frühlingswelt gerade neu gestaltet, ersprießt und erblüht, so sollten auch Sie sich ausrichten: auf Frühling, Freude und Fröhlichkeit. Sie können in kaum einer anderen Jahreszeit so intensiv erleben, dass Sie selbst Teil der Natur sind. Und falls Ihnen dieser Tage ein Mensch über den Weg laufen sollte, der auch mit sinnlichen Augen der Frühling erschnuppert, und falls dieser halbwegs zu Ihnen passen sollte: Lassen Sie ihn nicht wieder los, sondern erleben Sie mit ihm die Liebe, solange es ihnen möglich ist.