Flirtbösen – der Markt prosperiert für etablierte Anbieter
Einst waren Flirt- und Partnerbörsen Nischengeschäfte, die von Einzelpersonen betrieben wurden oder von Verlagen, die einfach ihre Bekanntschaftsanzeigen ins Internet verlagerten – was teilweise auch heute noch betrieben wird.
Zwischendurch hatten ein paar mehr oder weniger miese Geschäftemacher schon einmal das Terrain des Internets abgegrast und versucht, mit der armen Jenny (irgendwann war es auch Gudrun), die nichts als die reine Liebe bei mir sucht, aber nicht meine Putze sein will, schlecht gesicherte Email-Boxen voll zu stopfen.
Obwohl mir Gudrun und Jenny (und all die anderen) schon lange nicht mehr begegnet sind: Ich bin sicher, sie gibt es noch, nur der Trick, mit dem sie die Verlierer unter den Männern ködern, wurde ein wenig abgewandelt.
Heute nun wollen alle möglichen Leute am prosperierenden Markt der Flirtbörsen teilnehmen- etablierte Webanbieter, Verleger, Nischenreiter und ein paar Fantasten. Dabei ist es gar nicht mehr so einfach, den Markt aufzubauen, denn von null Mitgliedern auf die wenigstens eine Viertel Millionen zu kommen, die man unbedingt braucht, um wenigstens echten Wirbel in der Flirtkiste zu erzeugen, ist fast unmöglich geworden – selbst bei Dutzenden von Freundinnen und Freunden geht das nicht mehr.
Eigentlich schade um die „Neuen“ – vielleicht könnten sie einmal eine wirkliche Alternative zu den inzwischen etablierten, stark wachsenden Börsen bieten? Gerade flatterte mir über „Mr. Wong“ wieder so eine Börse ins Haus. Ein schneller Blick: Die drei frischesten weiblichen Neuanmeldungen sind im goldigen Alter von Anfang zwanzig, gesichts- und profillos und suchen Männer bis 80. Ob ich das für eine Alternative halte? Eher nicht.