Warum ich nicht mitsinge – niemals
Heißa, heut ist Weihnachtstag. Seit Wochen dröhnen sich Engelschöre, Knabenchöre, gemischte Chöre und andere in meine Ohren. Weihnachtslieder aus Deutschland, England, Frankreich und gar aus Südafrika. Ganz hübsch, aber ich mag nun mal keine Weihnachtslieder. Schulveranstaltungen, Vereinsveranstaltungen – kein Platz im konservativen Bürgerlager, in dem einem nicht ständig die Engelein um den Kopf herumschwirren. „Singen Sie doch mit, bitte!“ Texte werden ausgeteilt. Von der Ros‘ die da entsprungen ist. Von der stillen Heiligen Nacht und der fröhlichen Weihnachtszeit. Ich würde ja gerne, wenn es um Weihnachten ginge. Aber es geht um das „holde hochheilige Paar“ und was sonst noch zur Religionsromantik des Christentums gehört.
Entschuldigung, ich bin ein Mensch, der die Wahrheit liebt. Wie kann man so etwas singen, wenn man nachdenklich ist, kritisch denkt und der Wahrheit verpflichtet ist?
Hunderte Pfarrer, Pastoren und andere Seelsorger reden mir per Radio, Fernsehen und Presse seit Jahrzehnten ins Gewissen: „Selbst wenn du nicht gläubig bist, sieh, die Botschaft des Herrn – bewegt dich das nicht?“ Und dann holen sie alles hervor, was es dieser Stelle zu sagen gäbe. Das haben sie schließlich gelernt.
Und am Ende? Am Ende halte ich das, was sie sagen, nicht einmal für Religion. Mir reicht die Genesis völlig – ohne Erbsünde.
ich wünsche Ihnen allen dennoch ein tolles Weihnachtsfest. Weihnachten ist Weihnachten, und es findet bekanntlich jetzt statt.