Fragwürdige Partnertests
Ich bin persönlich der unverbrüchlichen Überzeugung, dass Partnertests (Übereinstimmungstests) eine ausgesprochen geringe Aussagekraft haben. Mein Grund ist sehr einfach: ich persönlich passe nicht in eines der Profile, die als Kriterien für solche Tests herangezogen werden – und ich kenne daher eben auch viele Menschen, die niemals in ein bestimmtes Profil passen.
Generell gilt freilich dies: Ein Test ist umso erfolgreicher, je eindeutiger sie einer ganz bestimmten Gruppierung zuzuordnen sind – oder je besser sie in das Raster jener Schuhkartons passen, die bei solchen Tests als Grundlagen verwendet werden. Also: Je eindeutiger Ihre Berufsweg ist, je einseitiger ihre emotionale Ausrichtung ist und je klarer Ihre Interessenlage ist – umso eher kann ein Partnertest Gemeinsamkeiten feststellen.
Vielleicht sollte ich Ihnen sagen, dass der Satz „wir haben diesen Test zusammen mit der Universität XYZ entwickelt“ genau genommen nicht die geringste Aussagekraft hat. Die Psychologen und Soziologen kochen mit demselben Wasser, mit dem auch Amateure ihre Süppchen zubereiten.
Dass die „Matching-Algorithmen“ (also die Formeln, die hinter den Beurteilungen stecken) das „Herzstück“ der Partnerdienste ist, kann man getrost in die Kategorie „glaub es oder glaub es nicht“ abwandern lassen. Das Herzstück der Partnerdienste sind die Menschen, die sie nutzen – und sie denken durchaus gelegentlich anders als die Damen und Herren, die solche Tests entwickeln.
Hinweis: Meine damalige Überzeugung (2006) hat sich inzwischen (seit 2012) in Fakten ummünzen lassen. Inzwischen sind die meisten Wissenschaftler exakt der Ansicht, die ich hier vertrete.