Dating: Wer fürchtet sich vor Web 2.0?
Für die Branche
Sich vor den so genannten „Sozialen Netzwerken“ alias „Web 2.0“ zu fürchten, ist einfach dumm: Wer bislang Gelegenheit, Zeit im Übermaß, Risikobereitschaft und Langmut hatte, der konnte auch im wahren Leben Dutzende Menschen finden, um eine Nacht im Bett, ein erregendes Sexerlebnis in Fesseln, eine Sommerbeziehung oder die Liebe fürs Leben zu genießen. Die Dating-Branche aber hatte sich zumindest bis vor ein paar Jahren aber an Menschen gewandt, die wenig Gelegenheit fanden, keine Zeit zum Vergeuden übrig hatten, deren Risikobereitschaft begrenzt war und die relativ genau wussten, welche Art von Beziehung sie suchten. Die neuen, flapsigen Flirtkommunen der 18– 35-jährigen Frauen und Männer sind aus dieser Sicht eigentlich keine wirklichen Dating-Dienste, sondern ein Freizeit-Angebot. Sie sind es denn auch, die sich vor der „bösen Konkurrenz“ fürchten müssen: Noch mehr angebliche Gelegenheiten, die sich als Seifenblasen erweisen, noch mehr Zeitvergeudung, noch mehr risikoreiche Begegnungen – wer will das eigentlich? Sicher gibt es Leute, die das wollen. Es gibt auch Frauen, die 10 Stunden am Tag im Chat verbringen und sich dort ihre Sexpartner angeln. Aber ist dies das Ziel?
Generell gilt: Fürchtet euch nicht. Die Seifenblasen platzen – doch man muss sich als Dating-Dienstleister schon abgrenzen. Durch Seriosität, Service und Erfolg, zum Beispiel. In allen drei Bereichen können die deutschen Anbieter allerdings transparenter werden – und noch bei weitem besser. Wenn Dating ein Glücksspiel ist, kann man es auch in einer „Social Community“ spielen.
Lesen Sie morgen, was ich den Partersuchenden dazu zu sagen habe.