Reine Freundschaft zwischen Frau und Mann? Na klar …
Der Unterschied zwischen einer „reinen Freundschaft“ zwischen Frau und Mann und einer reinen Männerfreundschaft besteht darin, dass sich der Mann durchaus der zusätzlichen Attraktivität des „Weiblichen“ bewusst ist. Das kann er nutzen, um sich darin zu sonnen, mit einer wundervollen Frau auszugehen oder aber auch dazu, ihre Meinung zu weiblichen Interessen abzufragen. Und schließlich kann er „ganz normale Themen“ behandeln, die er auch mit einem Mann besprechen könnte – nur eben etwas anders. Das ist zumindest der pragmatische Teil – und abgesehen davon ist es für viele Männer einfach herrlich, eine „gute Frenudin“ zu haben.
Der Unterschied zwischen der „reinen“ Freundschaft und der romantisch, sexuell oder wirtschaftlich geprägten Beziehung ist offenkundig. In der Freundschaft teilt man nur das, was nicht zu einer gemeinsamen Verwicklung führt: kein Austausch von Eigentum, sinnlicher Liebe und Körperflüssigkeiten, wohl aber ein sehr intensiver Austausch über die Gedanken, die das Leben und die Zukunft prägen könnten.
Der Schweizer Ableger von PARSHIP will in einer Umfrage festgestellt haben:
Knapp drei Viertel der befragten Singles hatten schon einen engen Freund bzw. eine enge Freundin vom anderen Geschlecht (Männer 70 %, Frauen 72 %), etwas mehr als die Hälfte von ihnen ist auch davon überzeugt, dass Männer und Frauen ausschliesslich Freunde sein können (Männer 52 %, Frauen 61 %)
Lediglich eine Minderheit (24 Prozent der Männer, 16 Prozent der Frauen glaubt, dass Freundschaften zwischen Frau und Mann nur in Beziehungen möglich seien.
Wobei sich für mich wieder das alte Rätsel ergibt: Ist Freundschaft zwischen Frau und Mann wegen der Ehe, trotz der Ehe oder unabhängig von der Ehe möglich?
Es gibt –so meine ich – Lebensumstände, in denen Frauen gut daran tun, einen männlichen Freund zu haben und solche, in denen Frauen glücklich darüber sein können, einen besten Freund zu haben.
Manchmal wird davon abgeraten, Freundschaften mit Frauen einzugehen. Die Männer, die so etwas behaupten, sehe Frauen leider oft nur im Licht der der Sexualität. Doch ein anderer Rat ist durchaus angebracht: „Such dir keine Freundin, wenn du eine Geliebte willst.“ Und damit haben sie recht: eine Freundin in eine Geliebte zu verwandeln, ist ersten schwierig, zweiten verliert man dabei viel und gewinnt wenig. Drittens ist es sehr unwahrscheinlich, dass der Wandel gelingt. Denn zumindest in der Deutschschweiz votierten die Befragten klar dafür, aus der Freundschaft keine Liebesbeziehung erwachsen zu lassen – nur fünf Prozent der Frauen und sieben Prozent der Männer hatten diesbezügliche Gedanken.
Dieser Artikel wurde unter Verwendung von Zahlenmaterial von PARSHIP.ch erstellt.