Millionärssuche – High Society Dating oder Werbegag?
In der angeblich so guten alten Zeit gab es noch die Ehevermittler, die angeblich nur die besten Familien zusammenbrachten – sogar heute gibt es noch einschlägige Unternehmen. Doch so dumm dreist wie in den USA ist keine dieser Agenturen vorgegangen: Dort tauchen nämlich immer mehr angeblich „anspruchsvolle“ Webseiten auf, die nicht die „besseren Familien“ zusammenbringen wollen, sondern einfach „Reichtum und Schönheit“. Da mag man nach außen „politisch korrekt“ sein – innerlich ist man eben dumm und konservativ: Männer haben Geld, Frauen haben Schönheit – da ist es doch prima, wenn beides zusammenkommt, nicht wahr?
Das Werbeargument ist ein Marktbericht, nach dem nur 29 Prozent der Benutzer üblicher Datingseiten wirklich zufrieden sind. Nur – dieses Thema hat ganz andere Hintergründe. Es liegt vor allem daran, dass die Inhaber in völlig absurder Weise Profit und Ideologie vermischen und dabei den Kunden vergessen – denn ein Partnersuchender ist in erster Linie nur ein Partnersuchender, der darauf hofft, dass sein Dienst ihm zur Zweisamkeit verhilft. In den Augen vieler Betreiber aber ist er eine Mischung aus Zahlvieh und Psychologenspielball – und das nervt.
Das Geschäft mit den „Millionären“ (oder Leuten, die mehr als 100.000 US-Dollar im Jahr verdienen) dürfte zudem bald erschöpft sein. Viele dieser Leute (zumal, wenn sie selbstständig sind) werden kaum ein Zuckerpüppchen an ihrer Seite wollen, sondern eine Frau, die auch im Betrieb tätig sein kann – und hierfür gelten nun wieder andere Bedingungen als es sich die Leute träumen lassen, die Dating-Seiten betreiben.