Wie viele Karteileichen hat ein US-Datingdienst im Keller?
In den USA gibt es einen Datingservice namens eHarmony, der verbreitet (oder möglicherweise tatsächlich überzeugt davon ist), dass nur Mitglieder zusammenpassen, deren Charakter harmoniert – daher der Name. Treffen kann man nur diejenigen Frauen und Männer, die vorgeschlagen werden – andere würden ja nicht „passen“.
Es ist die pure Diktatur der Psychologie – oder was die Psychologen, die von eHarmony bezahlt werden, für Psychologie halten. Angeblich soll es 29 Schlüsselbereiche geben – sowohl die Zahl „29“ wie auch die Definition dieser Bereiche sind die reine Willkür – und dies gilt auch, wenn dahinter eigentlich keine Psychologie, sondern allgemeine menschliche Erfahrung steht: beispielsweise die, dass die Bildung und die soziale Herkunft eine entscheidende Rolle bei der Partnerwahl spielen kann. Das allerdings kann man auch ohne Psychotest herausfinden.
eHarmony steht in den USA zwischen Rang 5 und 7 in den aktuellen Hitlisten – und dieses Beispiel zeigt, dass man tatsächlich Erfolg hat. Wie viele zahlende Mitglieder man allerdings hat, darüber schweigt eHarmony sich aus – wie alle anderen Datingseiten auch. Kein Geheimnis ist auch, dass es unter den zahlenden Mitgliedern einen relativ hohen Prozentsatz gibt, der „inaktiv“ ist. Die Gründe dafür sind vielfältig und nicht immer ganz durchsichtig, wie dieses Beispiel zeigt.
Also gibt es Karteileichen – doch die Frage ist wie viele. Das eHarmony Blog kennt wenigstens eine und fragt seine Leserinnen und Leser, wie viele sie selbst kennen – oder anders herum gefragt: wie viele der vorgeschlagenen Partner waren „Karteileichen“?