Die Abo-Falle beim Dating-Unternehmen wird immer mehr zum Ärgernis
Journalisten greifen dankenswerterweise immer häufiger das Thema der „sich automatisch verlängernden Abos“ auf. Inzwischen ist das Geschäft mit der automatischen Abo-Verlängerung zu einem Ärgernis geworden. Doch sobald man die Unternehmen darauf anspricht, bekommt man die kalte Schulter gezeigt. Verwiesen wird stets auf Telefon-Verträge, die sich ja auch automatisch verlängerten – mit dem kleinen Unterschied, dass wohl kaum jemand auf sein Telefon verzichten wird. Auf eine „Dating-Börse“ hingegen, vor allem auf eine, die das Geld nicht wert ist, wird man hingegen gerne verzichten.
Überhaupt – was sind Partnersuchende eigentlich für die vielen Flirtbörsen, Singlebörsen und Online-Partervermittler eigentlich? Kunden? Klienten? Partner, von denen man lernen kann? Was steht eigentlich im „Credo“ der Unternehmen? „Der Profit ist alles, der Partnersuchende ist nur ein kleiner Wicht, der in der Bilanz nur eine Zahl ist?“ Manchmal bekommt man den Eindruck – und zwar bei immer mehr Unternehmern.
In der Tat habe ich das Wort „Kunde“ oder „Klient“ im Zusammenhang mit Singlebörsen und Online-Partervermittlern schon lange nicht mehr gehört. Selbst die Presse, die es besser wissen sollte, schreibt stets nur von „Nutzern“ oder „Unsern“. Und mit denen verkehrt man, sobald es Streit um die Zahlungen gibt, offenbar nur noch über Anwälte und Inkassofirmen.
Ausgefochten werden gegenwärtig zahllose juristische Kämpfe, die allesamt etwas vom „kleinen David gegen die großen Goliaths“ haben. Der einzige Verbündete im Kampf der „kleinen Davis“ sind noch die Verbrauscherschutz-Organisationen. Politiker haben schon längst die Fahnen gestrichen: Das Thema ist ihnen viel zu popelig – was wieder dafür sprechen mag, dass sich Politiker wenig für die Probleme des Internet-Kunden interessieren.
Man kann der in Chemnitz erscheinenden „Freie Presse, Abo-Falle, Abzocke“ dazu beglückwünschen, die Machenschaften der Branche publik zu machen – und ich empfehle sehr, den Artikel aufmerksam zu lesen.