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Partnersuche: Ist “halb gut” gut genug?

Beim ONSudn bei Verfürhungen ist fats immer  die Illusion im Spiel

Beim ONS und bei Verführungen ist fast immer die Illusion im Spiel


Für die Partnerinstitute, seien sie online oder offline, muss es natürlich der perfekte Partner sein, der Traumpartner oder eben der (die) „Eine“. Warum erinnert mich das eigentlich immer an die Dummbacken-Sendungen der privaten Fernsehkanäle? Das perfekte Outfit, das perfekte Dinner – vom perfekten Aussehen der Frauenmärchenblätter mal ganz abgesehen.

So und jetzt mal halt: Geht’s da nicht eine winzige Nummer kleiner? Und was, wenn das Glas zur Mitte des Dates „halb voll“ ist – ist es denn „halb leer“? Oder wie war das?

Anders als in von den meisten Partnersuchenden angenommen, ist die „Hälfte“ nicht dort, wo sie diese vermuten. Das „Glas der Zufriedenheit“ ist häufig schon dann „halb leer“, wenn nur ein paar Tropfen fehlen. Das liegt am Perfektionsanspruch, den viele Menschen inzwischen haben: „Wenn ich schon einen Partner suche, dann kommt nur das Beste in die Tüte.“ Keine Perfektion? Dann taugt der in Aussicht genommene Partner nichts: halb leer.

Suchende täuschen sich oft über den „Füllstand“ des Liebes-Glases

Sehen wir uns mal das eigene Glas an: Es ist für die Suchenden immer randvoll – egal, wie leer es ist. Die Partner, die man gerne treffen würde, sehen aber kein „randvolles Glas“. Sie sehen einen Menschen mit Stärken und Schwächen. Und ob sie dann denken: Oh, toll, das ist ein fast volles Glas“ oder „ach nee, das Glas ist ja mehr als halb leer“, ist eine Frage der Einschätzung.

Übrigen – falls Sie meinen, Ihr Glas sei ja nun wohl wenigstens etwas voller als der Durchschnitt, darf ich sie auf ein Phänomen aufmerksam machen, das nahezu alle Partnersuchenden verfolgt. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie „Durchschnitt sind“, ist am höchsten – wesentlich unwahrscheinlicher ist, dass sie zu den glücklichen 33 Prozent gehören, die bereits weit über dem Durchschnitt liegen.

Das Glas wird leider oft mit Süßholz, Alkohol und Illusionen nachgefüllt

Ja, das Glas. Es ist nachfüllbar – im Guten wie im Schlechten.

Das Schlechte zuerst. Nehmen wir mal an, der Eindruck, den Sie vom Partner haben, sei nicht so toll. Dann kann es leider sein, dass ihr Hirn die Lücke mit Illusionen ausfüllt – oder etwas ausblendet. Das passiert regelmäßig, wenn Sie sich auf einen ONS einlassen. Da haben wir ihn wieder, den den kleinen Trick aus Natur und Kultur: Sich die Illusionen Schönreden, vielleicht auch Schöntrinken, und dann so richtig eintauchen in die vom Körper produzierten Liebesdrogen. Wenn Sie das „eigentlich gar nicht schlecht finden: auch gut. Dieser Abschnitt war für diejenigen, die nachher herumheulen.

Das Glas lässt sich auch mit Lebenssinn nachfüllen

Das Beste kommt jetzt. Nehmen wir an, alles wäre genau so wie beim ersten Fall: Das Glas ist nicht so voll, wie Sie dachten. Nun füllen Sie aber die Lücke damit, dass es ja sein könnet, dass Sie noch mal neue Maßstäbe anlegen müssen: Aha, der Mann sind nicht aus wie Adonis, hat aber sonst ganz brauchbare Gene. Oder ihn umweht dieser Hauch von Genie, den Sie so mögen. Oder sonst etwas, dass Ihnen im Leben fehlt. Das könnten Sie doch ergänzen – oder etwa nicht? Bingo! Jetzt benötigen Sie nur noch etwas Zeit, um herauszufinden, ob Ihr Glas dadurch voller wird oder gar überläuft. Sehen Sie, und das war’s dann auch schon.

Zeit nehmen – sich selbst kennen und wissen, was gerade passiert

Um es drastischer zu sagen: Nehmen Sie sich doch bitte Zeit, denken Sie genau nach und finden Sie heraus, ob ihr Glas voll wird – oder das des anderen. Sehen Sie, ein Mann geht vielleicht auch dann mit Ihnen ins Bett, wenn sie (für ihn) nur ein „Viertel volles Glas“ sind (mache Frauen tun die übrigens auch, wenn sie bewusst „richtige Kerle fürs Bett“ suchen). Aber diese Männer (Frauen) wissen, dass es sinnlos wäre, das zu ein Viertel volle Glas noch irgendwie auszufüllen. Das erzeugt bei Frauen Bitterkeit – aber lag es nicht in ihrer eigenen Verantwortung, diesen Mangel zu erkennen?

Was Frauen und Männer nicht tun sollten – aber leider immer wieder zelebrieren

Männliche Überheblichkeit? Frauen mit dummdreisten Lügen und honigsüßem Charme ins Bett labern? Nein, das ist nicht das, was Frauen sich wünschen. Allerdings gibt es auch Frauen, die das Spiel durchschauen und dennoch mitspielen. Aber: Was soll das weinerliche Getue, die herzzerreißenden Blogeinträge, der theatralisch vorgetragene Liebeskummer, der abgrundtiefe Männerhass?

Der Trick, mit dem Sie Ihre Partnersuche mit Sicherheit optimieren können

Mein Tipp (und er funktioniert): Trennen Sie zwischen der Illusion, die Sie möglicherweise auch bewusst in Kauf nehmen können, dem Spiel, indem sie scheinbar passiv die Rolle der (des) Verführten spielen und der Realität, in der Sie leben wollen.

Bild: Unbekannter Künstler (retuschiert), ca. 1921

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