Der SPIEGEL: Oberflächlichkeit und Fleischbeschau
Das Datingportal HotEnough, über das AP-Korrespondentin Daniela Flores schrieb, wird vom SPIEGEL als das bezeichnet, was es ist: „Es regiert der Kult der Oberflächlichkeit, bei dem der Wert von Menschen per Fleischbeschau ermittelt wird.“
Damit wird der SPIEGEL deutlich entlarvender als die meisten anderen deutschen Zeitungen und Zeitschriften, die überwiegend die „Türsteheraspekte“ des Portals sahen. Nur in einem irrt der SPIEGEL: Dass sich Menschen zu Markte tragen, ist weder oberflächlich noch ein Auswuchs, sondern die gesellschaftliche Realität, seit es keine arrangierten Ehen mehr gibt. Das Wort „Markt“ ist nicht an sich „pfui Teufel“, lieber Spiegel. Immerhin wird im SPIEGEL deutlich auf diesen Beitrag hingewiesen, der „HotEnough“ in die Zange nimmt.
Der Vorwurf, dass Dating von der Presse nicht als Kultur oder wenigstens als gesellschaftliches Phänomen angesehen wird, geht im Übrigen auch an den SPIEGEL: Dort erschien der Artikel unter „Netzwelt“.