Analverkehr und Frauenzeitschriften – zum Gänseschnattern

Also, mal so gesagt: Sex von hinten ist Sex von hinten, und anal ist anal: ins kleine, enge Loch, für diejenigen, die immer noch staunen. Eine Online-Frauenzeitschrift wollte nun sagen, wann „du dafür bereit“ bist.

Nur – äh? Dabei ging’s gar nicht um Zeichen, sondern um Eiapopeia.

1. Vertrauen haben. Ich lese, dass du „Vertrauen“ haben musst. Darin, dass „er“ zärtlich genug ist und sich „Zeit nimmt“, falls er durch die Rosette an dich heran will. Also: Wenn du vertrauen hast, willst du Analverkehr?
2. Keine Angst … da ergänze ich immer „er beißt nicht“. Also „vor Oralverkehr ekeln Sie sich doch auch nicht?“, fragt die Frauenzeitschrift. Na klar, wo eine Öffnung ist, ist auch ein Weg, egal ob oben, unten, hinten oder vorne. Und sind Ekel und Angst identisch?
3. Neue Reize aus der Rosette? Vielleicht. Möglicherweise. Vielleicht auch nicht. Originaltext: „Sie wissen nicht, was Ihnen entgeht solange Sie es nicht versuchen. Und unter solchen Umständen könnte der so umstrittene Sex von hinten Ihr Weg zum aufregendsten Orgasmus seit Langem sein.“
4. Geburtstagsgeschenk. Klar ist ironisch gemeint. Aber ein Hinweis darauf, dass „Sie es endlich tun sollen“. Und warum sollst du es „endlich“ tun? Weil dein Partner überrascht ist, dass du es willst?

Äh – geht’s noch?

Klar kannst du Analverkehr versuchen, wenn du willst. Und vielleicht mag dein Mann sogar die Enge, die dein Hintereingang verspricht. Viellicht aber auch nicht. Aber sollte die Frauenzeitschrift dann nicht wenigstens von Gleitmitteln, Kondomen und eventuell von vorbereitenden Versuchen mit Analdildos reden?

So, und nun hört mal, Frauen: Wenn Analverkehr angeblich so toll ist, warum schlagt ihr IHM nicht mal vor, den Hintereingang zu erproben? Was gut für die Gans ist, ist schließlich auch gut für den Ganter. Oder so besch … , dass er nie wieder versucht, deine Rosette zu öffnen. Wahrscheinlich fehlt dir nix, wenn du’s nie probiert hast.

Zitate aus „fem.com„.