Viel Worte – wenig Inhalt: Seriosität der Partnerbörsen
Der Journalist Werner Knecht schrieb für „Zürcher Oberland Online“ über True.com – offenbar in Anlehnung an amerikanische Zeitungsberichte. So weit – so gut. Wenn da nicht die Überschrift wäre „wie seriös sind Online-Singlebörsen und ihre Kunden?“. Da hätte man sich doch etwas Aufklärung erhofft.
Wer weiterliest, fühlt sich irgendwie an den an sich schon fragwürdigen Text des „Pessetext Austria“ erinnert (die liebepur berichtete in ähnlichem Zusammenhang) – und so heißt es dann erneut, „laut Recherchen verlassen sich viele Agenturen auf Ausweis und Verdienstbescheinigung des Kunden sowie auf psychologische Schulungen der Mitarbeiter, die vom Partnervermittler-Berufsverband angeboten werden“. Wie ähnlich, wie ähnlich – zuvor hieß es, „wie die Recherche von pressetext ergab, verlassen sich viele Agenturen auf Ausweis und Verdienstbescheinigung des Kunden sowie auf psychologische Schulungen der Mitarbeiter, die vom Berufsverband der Partnervermittler angeboten werden.“
Nun, das mag auch noch angehen – doch dann wird es merkwürdig, denn plötzlich wird das Problem „brennend aktuell“. Welches Problem? Nun, jetzt sind es nicht mehr die „Seriositätsprobleme“ mit den Kunden selbst, sondern gewisse Außenseiteragenturen – und da hat der Journalist offenbar auch etwas gelesen: „Der Redaktion ist ein Fall aus dem Zürcher Oberland bekannt, wo eine einsame Frau gezielt endlos lange und ohne Treffer in der Warteschlaufe gehalten wurde. Statt des ersehnten Partners landete dann eine Telefonrechnung über 210 Franken im Haus“.
Fragt sich, was der Leser aus dem Artikel entnehmen soll. Der ursprüngliche Bericht über „True.com“ hat für den deutschsprachigen Raum keinerlei Bedeutung, der Hinweis von „pressetext“ über die Sicherheit vor betrügerischen Kunden gehört nicht zum Thema der Online-Agenturen – und dass es allüberall Firmen gibt, die es mit dem Vermitteln nicht so genau nehmen, gehört in den Graubereich zwischen Glücksrittertum und Betrug. Was es genau ist, kann nur ein Jurist sagen.
