Irrtum Nummer acht: Man selbst ist gut, die anderen sind schlecht
Klar: Frauen sind alle Schlampen – und man selbst ist der Prinz, der nach Dornröschen sucht. Oder: Männer sind alle Schweine – und man selbst ist Cinderella, die in Demut auf den Prinzen wartet. Wer sich derart selbst belügt, wird leicht zum Opfer – denn wir alle sind Menschen – und deshalb haben wir einerseits Triebe und andererseits das Verlangen, in den Armen der Einen oder des Einen zu sein. Wer denkt, dass die anderen alle charakterschwach, dauergeil, schwanzgesteuert oder sonst irgendetwas sind, tut gut daran, sich einmal die eigene Steuerung anzusehen, die eigenen Schwächen und die eigenen Abgründe. Tut man das gründlich, wird man meist demütig – und erkennt, dass man selber auch keine Lichtgestalt ist – sonder ein Mensch.