Dating: US-Firmen befürchten Verluste durch „freie“ Seiten
Die Diskussion um so genannte „freie“ Dating-Seiten kocht in den USA wieder hoch: Angeblich würden die „freien“ Dienste wie PlentyOfFish, OKCupid oder Iminlikewithyou die Bezahlseiten zerstören. Fragt man freilich „, wann?“, „wie?“ oder „mit welchen Mitteln“, so bekommt man keine Antworten. Lediglich PlentyOfFish hat bisher einen namhaften Anbieter beiseite gedrängt – freilich war dies in Kanada, nicht in den USA – und gerade PlentyOfFish will sein Konzept ändern – wie, das weiß nur der Gründer selbst.
Nun also will „HotOrNot“ sein Bezahlangebot auf ein freies Angebot umstellen. Gute Nachrichten? Wohl kaum. Die Idee hinter „HotOrNot“ ist angejahrt – mit der Bildevergleichssuche lockt man keinen seriösen Single mehr hinter dem Ofen hervor. Wer Kindergartenspiele will, findet Interessantere bei den so genannten „Web 2.0-Communities“.
Wer davon träumt, selbst eine „freie“ Datingseite zu gründen, sei gewarnt. Man benötigt zwischen 10 und 25 Millionen US-Dollar für den Start – amerikanische Verhältnisse vorausgesetzt. Auch in Deutschland ist es nicht möglich, eine Datingseite „einfach so“ aus der Taufe zu heben: Bis man 10.000 Mitglieder hat, dürften an die 100.000 Euro verbraucht sein – und mit diesen 10.000 fängt man nicht einmal viel an. Heute rechnen Datingdienste bereits mit Mitgliedern im Millionenbereich.
Die Situation ist – im Übrigen – in Deutschland anders als in den USA: Erstens boomt der Dating-Markt, zweitens gibt es hier weniger Konkurrenz durch Freundesnetzwerke, und drittens bringt die Werbung nicht genug ein, um freie Webseiten auf Dauer aufrecht zu erhalten. Vorläufig bleibt es also dabei, dass der beste Rat ist, einem großen Dienst beizutreten – und zu bezahlen.