Prostitution – Feministinnen fachen einen „Shitstorm“ an
Die Diskussion um die Prostitution ist weltweit neu entbrannt: einmal, weil das „Deutsche Modell“, also die weitgehende Freigabe der Prostitution, immer wieder unter Beschluss steht. Dann, weil eine Gruppe von EU-Politikerinnen mithilfe von örtlichen Feministinnen, regionalen Politikerinnen und Schriftstellerinnen versucht, das „schwedische Modell“ der Kriminalisierung von Freiern durchzusetzen.
Provokative Literatur und ein Shitstorm gegen „Amnesty International“
Aktuell sind es zwei weitere Komponenten hinzugekommen, die für erhebliche Kontroversen sorgen: Da wäre zum einen die Schriftstellerin und Journalistin Rachel Moran, die behauptet, in der Dubliner Szene als Straßenhure tätig gewesen zu sein. Ihr Buch findet nicht nur Gehör bei den „üblichen Verdächtigen“, sondern wird auch in der bürgerlichen Presse positiv besprochen – so, als gälte es, den Bürger und seien Welt vor dem „Übel des Hurenunwesens“ zu überzeugen.
Neu ist die Kritik, die nunmehr an Amnesty International“ geübt wird. Die Menschenrechtsorganisation tat lediglich das, was sie tun sollte: Menschen, die aufgrund ihres Standes, Status oder ihrer Berufsausübung verfolgt würden, vor Verachtung, Gewalt, Gefängnis, Folter oder gar der Hinrichtung zu schützen. Doch das haben die aufgeregten Internet-Bürgerinnen, extremistischen Frauenrechtlerinnen und selbstgefälligen Prominenten nicht begriffen. Wie so oft setzen sie einen gedankenlosen Shitstorm in Gang, der allerdings wieder verpuffen wird wie jede andere Twitter-Aufregung auch.
Diffamierungskampagne gegen „Amnesty International?“
Die Behauptung, Amnesty International würde „Frauenhändler, Zuhälter und Bordellbetreiber“ (in anderen Zusammenhängen auch „Käufer von Sex“) begünstigen, wirft zu viele ungeeignete Argumente in die Diskussion. Amnesty International hat die Frauen im Auge, die der Prostitution nachgehen und dabei Gefahr laufen, von der Justiz verfolgt zu werden.
Den Extremisten unter den Frauenrechtlerinnen ist jede Art von Prostitution ein Gräuel, unabhängig davon, aus welchen Gründen und in welcher Weise sie ausgeführt wird. Ihnen reicht es auch nicht, sogenannte „Freier“ zu bestrafen. Sie fordern ein Totalverbot, begleitet von der öffentlichen Ächtung der Prostitution. Man wird wohl anmerken dürfen, dass dies zuletzt im kommunistischen China unter Mao versucht wurde. Totalitäre Regime, sehr strenge, völlig unangemessen Strafen (Gefängnisstrafen, Prügelstrafen, Arbeitslager und dergleichen) wären also möglicherweise die Basis, um ein völliges Prostitutionsverbot durchzusetzen.
Bild: Nach einem Original von Christoph Weiditz, vermutlich aus dem „Trachtenbuch“, Spanien 1529