Partnersuche auf Biegen und Brechen?
Teil 1 – Lernen am anderen Menschen
Die Partnersuche – ich schrieb es schon sehr oft – setzt Bereitschaft und eine gewisse Ausrichtung auf die Suche voraus – und sie muss die Möglichkeit von Veränderungen einbeziehen.
Heißt dies nun aber, dass auf „Biegen und Brechen“ gesucht werden muss? Heißt es, mit anderen Worten, dass man nun Scheuklappen anlegen und den Erfolg um jeden Preis suchen sollte?
Nein, keinesfalls. Zunächst nämlich muss der Partnersuchende lernen, mit der neuen Situation überhaupt umzugehen. Je nachdem, wie weit zurück seine letzte intensive Partnersuchzeit lag, kann die Lernkurve steil oder flach verlaufen: Nach zwanzig Jahren Ehe sieht die Welt anders aus als nach sechs Monaten Beziehungsabstinenz. Um es klipp und klar zu sagen: Man muss sich an anderen Menschen erneut erproben. Das klingt in den Ohren vieler Menschen unfein – und ein Teil von ihnen wird jetzt hysterisch aufschreien: Dies bedeute ja, andere Menschen für die eigenen Zwecke zu benutzen.
Wer so denkt, dem ist kaum zu helfen. Wir alle nutzen soziale Kontakte, um an ihnen zu lernen. Einem langjährigen Ehepartner ist nicht zuzumuten, dass er sich im Flirtdschungel der Jetztzeit auskennt – es muss ihn erst wieder kennen lernen.
Erfahrungsgemäß finden sich die Menschen, die sich nur allzu gerne nutzen lassen – die Pfadfinderinnen und Pfadfinder der Liebe sind meist selbst ambivalent, wollen noch keine festen Beziehungen, gehen auch schon mal Kompromisse ein. Wer hier jetzt „geschlechtsspezifische“ Unterschiede vermutet, liegt falsch: Es gibt Frauen wie auch Männer auf beiden Seiten des Spektrums.
Lesen Sie am Dienstag: warum eigentlich nicht einfach ausgehen?
