Partnervermittlung: was steckt hinter den Zahlen?
Die Frage, was eigentlich hinter den meisten Partnervermittlungen steckt, ist seit ihrem ersten Auftreten auf eine simple Formel zu bringen: Mehr scheinen als sein. Beginnen wir mal mit der Zahl der Karteikarten (heute wäre das die Mitgliederdatei), so konnten sie früher das Blaue vom Himmel herunterlügen, wie viele tatsächliche Partnersuchende sie hatten – Dauersuchende und Unvermittelbare durchaus eingeschlossen.
Heute werden zwar die Mitgliederzahlen im Internet angegeben – aber auch hier gibt es in der Regel „Partnersuchende“, die nicht aktiv an der Suche teilnehmen – beispielsweise, weil sie keine Zahler sind, typische Dauersucher, übermäßig anspruchsvolle Menschen und jene traurigen Fälle, die völlig ohne Chance sind.
Wie viele vollständig ansprechbare und Mitglieder ein Partnerdienst hat, weiß nur er selber – diese Zahlen kommen nämlich nicht an die Öffentlichkeit. Auch die Vermittlungsquoten werden von den meisten Diensten lediglich geschätzt und basieren nicht auf gesicherten statistischen Erkenntnissen. Nach meinem Kenntnisstand hat kein deutscher Dienst jemals veröffentlicht, wie er seine Erfolgsquoten ermittelt – und Rückfragen bleiben (ich berichtete darüber) zumeist ergebnislos.(*)
Neben der Mitgliederzahl ist auch die Anzahl der Neuzugänge wichtig – und zwar derjenigen, die tatsächlich innerhalb angemessener Zeit zu Zahlern werden, nicht diejenigen, die sich nur mal anmelden. Auch hier muss man raten und schätzen.
Wie auch immer: Ein bundesweiter, für alle Menschen offener Partnerdienst, der heute unter 500.000 aktuelle, aktive Mitglieder hat, muss sich fragen lassen, wie er den die Republik flächendeckend mit Wunschpartnern versorgen will – oder gleich sagen, dass nur die überregionale Suche Erfolg bringt. Das Gleiche gilt im Übrigen auch für Flirt- und Singlebörsen – mathematisch sind sie alle einheitlich zu bewerten.
* Dabei will ich es aber nicht belassen – ich habe daher einige namhafte Agenturen und Dienste heute erneut angefragt