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Zukunft: zwischen spontaner Lust und bezahltem Sex

Verlockung Sex - ist es immer ein Tauschhandel?

Verlockung Sex – ist es immer ein Tauschhandel?


Wenn Ressourcen knapp sind, ist das Angebot schwach. Ist die Nachfrage dabei groß, so steigt der Preis, was wieder zur Folge hat, dass nach neuen Ressourcen gesucht wird, deren Erschließung nunmehr den Preis reduziert.

Unter Moralisten gilt diese rein ökonomische Sichtweise der Ressource „Mensch“ als extrem ekelhaft. Und wenn es sich gar noch um Lust, Leidenschaft, Sex oder gar Prostitution handelt, steigt der Blutdruck auf kritische Werte.

Sex ist eine Triebfeder – und wir benötigen andere Menschen dazu

Unbestritten ist, dass die sexuelle Lust eine erhebliche Triebfeder der menschlichen Aktivitäten ist. Neben dem Streben nach Glück, Bildung, Macht oder Geld dürfte „Sex“ in seinen vielen Varianten also eine begehrte Ressource sein – und sie ist nicht beliebig verfügbar. Und anders als das Glück, dessen Schmied wir sind, anders als die Bildung, die wir weitgehend selbst beeinflussen können, ist „Sex“ eine Ressource, die wir nicht vollständig beherrschen. Schließlich müssen wir dazu in jedem Fall andere Menschen „in Anspruch“ nehmen, um befriedigenden Sex zu bekommen.

Wenig erotische Kompetenz – und die Bedeutung für den Markt der Liebe

Unser Lebensweg ist normalerweise nicht gerade mit der Entwicklung erotischer Kompetenz gepflastert. Im Gegenteil – wir werden angehalten, diese weitgehend zu unterdrücken, meist, um stattdessen mehr Bildung einzuheimsen. Das bedeutet zumeist auch, dass wir zumeist weniger erotische Kompetenz zu bieten haben als diejenige, die wir vom anderen Geschlecht erwarten. Dadurch ergibt sich eine Schieflage – und sie ist dafür verantwortlich, dass es einen Markt gibt, auf dem Zärtlichkeiten, Lüste und Sex gehandelt werden.

Partnersuche und die Suche nach Lust

Die Sache ist ziemlich verzwickt: Bei der Partnersuche kaufen wir ja „ein Paket“ ein, das aus vielen Komponenten besteht, zu denen eben auch Sex gehört. Darüber wurde schon viel geschrieben und ich werde mich hüten, das Thema hier noch einmal aufzurollen. Wenn wir aber nur „der Lust frönen“ wollen, dann ist es in erster Linie der sexuelle Genuss, so wie wir ihn verstehen. Dabei stoßen wir dann aber wieder an die Grenzen: Der Wunsch der meisten Frauen und Männer besteht darin, eine vollständige sexuelle (und möglichst noch emotionale) Erfüllung unter besten Bedingungen zu einem äußert geringen Preis zu erwerben.

Bei der Generation „Y“ bleibt der Genuss im Hintergrund

Das Mittel der Wahl bei der Generation Y: Einpacken, mitnehmen, genießen. Das Smartphone bringt die Geschwindigkeit, die „Dating“-Apps den sexuellen Kontakt, und die lüsterne Bereitschaft muss man sich kaum sorgen. Eher schon um die Qualität der Begegnung. Hinterfragt man nämlich den Genuss, so sagen nahezu alle: „Na ja, das war so lala.“ Mit anderen Worten – es hat gereicht, den sexuellen Fast-Food-Hunger so befriedigen, aber ein Genuss war’s nicht.

Man mag einwenden: Diese Generation hat, solange sie zwischen 18 und 28 Jahre alt ist, ja auch noch nicht ihre volle Genussfähigkeit entwickelt, was allerdings wieder die Frage nach der Qualität verfügbarer Ressourcen aufwirft. Wenn der Genuss nur Konsum ist, dann müssen die Humanressourcen eben aus dem Bereich der erotischen Kompetenz kommen.

Warum die Prostitution zukunftssicher ist

Der letzte Satz, obgleich ökonomisch korrekt, bringt viele Menschen auf die Palme. Er bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als dass Prostitution in ihren vielfältigen Formen unerlässlich ist. Gerade sagen Ökonomen der Prostitution eine relativ stabile Zukunft voraus. Die Erscheinungsformen, so die Prognose, würden sich wandeln, im Kern aber sei der Tausch von lustvollen Handlungen gegen Geld relativ zukunftssicher.

Ausweg gesucht? Ökonomisch gesehen ist es leicht

Natürlich muss das alles nicht so sein. Genuss muss nicht zwangsläufig Konsum sein, sondern kann auch im gegenseitigen Austausch erfolgen. Und oftmals wird die Frage „was ist mein/dein Preis?“ eben nicht in Euro und Cent ausgedrückt, sondern in einem Geflecht von Geben und Nehmen. Oder ökonomisch ausgedrückt:

Tatsächlich sind alle freiwilligen menschlichen Beziehungen, von der Liebesbeziehung über die intellektuelle Beziehung Tauschgeschäfte.

Und einvernehmlicher Sex erfolgt durchaus nach einer emotionalen Kosten-Nutzen Abwägung. Wieder muss der Ökonom sprechen:

Zum einvernehmlichen Sex kommt es immer deshalb, weil es beiden Partnern … unter Abwägung aller Vor- und Nachteile, … als die beste Option erscheint.

Sie dürfen nun empört sein, und Ihrer Empörung hier auch Luft machen. Doch wie Sie auch denken mögen: – die nackte Wahrheit ist oft schwer zu verkraften, nicht wahr?

Zitate und Quellen:

Quellen (mitbenutzt) Liebeszeitung, Economist.
Zitate: Walter Block für „Tatsächlich …“, Gérarc A. Bükenkamp für „Zum einvernehlichen …“

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