Das Sexleben der Deutschen über 30 ist angeblich erbärmlich
Das Sexleben der Deutschen über 30 taugt nicht mehr viel. Das behauptet die Welt unter Berufung auf eine Befragung der Partneragentur ElitePartner.Zitat WELT:
Am schönsten ist das Liebesleben, geht es nach den Antworten, im Alter zwischen 20 und 30 Jahren. Hier gaben Männer und Frauen gleichermaßen an, sexuell zufrieden zu sein. Nach dreißig sinkt die Zufriedenheit dann deutlich ab, bei Männern noch stärker als bei Frauen und vor allem, wenn sie sich dann in einer Beziehung befinden.
Das gilt allerdings offenbar nur für den qualitativen Bereich des Sexlebens. Denn obgleich der Sex im Ehebett nicht mehr so erregend ist, wie er im Lotterbett einmal war, sind Menschen in Paarbeziehungen eben doch häufiger bereit, sich das stets verfügbare Vergnügen zu gönnen. Oder wie es die WELT sagt: „Personen mit festem Partner haben deutlich häufiger Sex als Singles. Im Durchschnitt.“
Ja, und was ergibt sich daraus? Sollen wir alle nicht mehr älter als 30 werden? Oder Heiraten und Seitensprünge gleich einplanen? „Mitwirkenden Ehebruch“ begehen? Uns einer Sex-Sekte oder einem Swingerklub anschließen? Oder lieber doch gleich Dauersingle bleiben, damit das Sexleben weiterhin funkelt?
Möglicherweise ist es einfach so: Liebe ist Liebe, und je mehr sie wächst, um so mehr verfällt die Wollust. Ganz schlecht wäre freilich, wenn die Liebe und die Wollust zugleich verfallen würden. Aber war es dann Liebe?
Nun, meine Damen und Herren Eheberater, Psychologen und Psychiater, schon die Zähne am Thema gewetzt? Oder schon ausgebissen? Kürzlich la sich doch wahrhaftig die Einlassung eines namhaften Psychiaters, der ganz lapidar feststellte:
(Im Bereich Sexualität wird derzeit) „etwas versprochen, was nicht gehalten wird. Unsere moderne Haltung führt zu Enttäuschung.“
Fragt sich natürlich, wer da wem etwas versprochen hat und wie die merkwürdige Naturkraft genannt wird, die ihre Versprechen nicht hält. Offenbar hat man bei den Damen und Herren in Weiß eben auch keinen Rat – da wird dann „unsere moderne Haltung“ als Ursache des Übels wie ein Kaninchen aus dem Zauberhut gezogen.