Ausverkauf der deutschen Partner- und Singlebörsen?
Die Meldung, ein britisches Unternehmen habe PARSHIP gekauft, überraschte nur wenige, denn Gerüchte über einen Verkauf hielten sich seit Jahren beständig. Doch über die Zukunft von EliteMedia, dem unmittelbaren Konkurrenten, wurde ein Netz des Schweigens gespannt. Nun allerdings haben die Eigentümer der EliteMedia das Geheimnis gelüftet: Derselbe Investor, der bereits am Steuer von PARSHIP sitzt, wird auch ElitePartner übernehmen. (Die Liebe Pur berichtete)
Bei den Betreibern von Online-Dating-Portalen geht es mittlerweile knallhart ums Überleben in einer Zeit, in der mehr Geld für Werbung ausgegeben wird, als dem Budget gut tut. Die Telekom trennte sich bereits vor einiger Zeit von der SCOUT-Gruppe, deren Teilbereich FRIENDSCOUT nun als Unternehmensteil von Meetic (Match.com) weiter existiert. Zum selben Konzern gehört seit Längerem bereits die bekannte Singlebörse neu.de.
PARSHIP ging vor einigen Wochen an einen britischen Investor, und dort landete nun auch EliteMedia, die Muttergesellschaft von ElitePartner. Beide Unternehmen fielen seit Jahren durch enorme Werbeausgaben auf, die nicht darüber hinwegtäuschen konnten, dass sie sich kaum voneinander unterschieden. Diese Tatsache nutzte vor allem die Neugründung eDarling, während sich der Konkurrent be2 mit einem internationalen Konzept auf neue Märkte wagte.
Im Grunde haben sogenannte „Online Partnervermittler“ im Markt heute immer noch gute Aussichten bei den Menschen über 30, die nach festen Beziehungen suchen. Ob es klug war, dabei recht starre und konservative Konzepte zu verfolgen, ist umstritten. Es scheint, als wäre man zu lange einem konservativen, an Wissenschaftsgläubigkeit gekoppelten Konzept gefolgt. Zudem hatte man offenbar bei bei beiden Unternehmen vergessen, dass sich Dienstleister nach ihren Kunden richten müssen und nicht umgekehrt.
Wie der Übergang oder Neubeginn bei PARSHIP und EliteMedia aussehen wird – darüber hält sich der neue Eigentümer bedeckt. Vermutlich will man erst einmal abwarten, was die deutsche Kartellbehörde dazu sagt.