Wenn die Lust mit dem Schmerz Hase und Igel spielt
Wer ist als Erstes am Ziel, die Lust oder der Schmerz? Die Münchner Domina Lady Angelina hat dafür eine Erklärung. In der ersten Phase, so sagte sie in einer Pressmitteilung, würden dabei Endorphine ausgeschüttet. Diese, so die Domina, sorgten für eine Erhöhung der Schmerzempfindungsschwelle. Zitat:Im Idealfall tritt schließlich eine derart starke Ekstase ein, dass die Schmerzwahrnehmung stetig weiter sinkt, während gleichzeitig das Lustempfinden stei
gt.
Einen solchen tranceähnlichen Zustand zu erreichen, sei das Ziel ihrer üblicherweise halb- bis einstündigen Sitzungen.
Das erinnert ein wenig an den Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel, wobei der Hase den Schmerz darstellt und der Igel die Lust. Zwar ist der Hase schneller, der Schmerz also intensiver, doch in der letzen Phase siegt eben die Lust, weil der Schmerz durch die Endorphine unterdrückt wird.
Bei häufigen Gästen, so will die Domina festgestellt haben, würden ständige Wiederholung solcher Peinigungen zu neuen erotischen Perspektiven führen. Dabei würde die erlittene Qual im Kontext mit der finalen Lust im Gehirn abgespeichert. Zitat.
Sobald sich der Schmerzreiz wiederholt, ruft das Gehirn jene positiven Erinnerungen erneut auf, wodurch auch die sexuelle Erregung schneller aufkommt.
Wenn im Laufe der Zeit die Peinigung gesteigert würde, so behauptet die Domina, würde auch die dabei empfundene Lust gesteigert.
Ob die Einlassungen der Münchner Domina stichhaltig sind, konnten wir nicht überprüfen. Sicher ist, dass Endorphine den Schmerz mildern. Werden sie in großen Mengen ausgeschüttet, führen sie nicht selten zur Euphorie, die ebenfalls in Domina-Sitzungen beobachtet werden kann. Ihnen wird auch eine Verwandtschaft zu den Sexualhormonen nachgesagt.
Einen ähnlichen Effekt hat vor Jahren bereits Iwan Petrowitsch Pawlow beschrieben. Demnach kann ein winziger Reiz einen beachtlichen Reflex auslösen, wenn das Gehirn beides permanent in einen Zusammenhang setzt. In ähnlicher Weise war oft behauptet worden, dass die Schläge, die eine begehrenswerte (meist ältere) Frau einem Jüngling versetzt, vom Gehirn in sexuelle Lust an Schläge umgewandelt werden kann. Man hat beispielsweise angeblich beobachtet, dass schon der Anblick eines Rohrstocks oder einer Reitpeitsche bei entsprechend disponierten Männern Erektionen erzeugte.
Doch alle diese Theorien sind recht brüchig. Was letztendlich im Gehirn geschieht, wann und wo die „Knoten“ zwischen Schmerz und Lust geknüpft werden und wie man sie lösen oder festzurren kann, liegt weitgehend im Dunkel der höchst privaten Instanz, die man als gemeinhin als „Lust“ bezeichnet.
Zitate zur Verfügung gestellt von Borgmeier Public Relations
Im ähnlichen Sinnzusammenhang: Alice.de