Die „große Zeit“ der Heiratsinstitute
Die Blütezeit der Heiratsvermittler und Eheanbahnungsinstitute in der Bundesrepublik fällt im Internet in das „schwarze Loch“ der Ereignisse, an die unsere Internet-Generation keine Erinnerungen mehr hat. Wer beispielsweise nach den Instituten sucht, die einst mit fragwürdigen Methoden (Vertreterbesuche, Kreditverträge) und ebenso fragwürdigen Bildanzeigen (Bild „typenähnlich“) arbeiteten, der wird kaum noch fündig. Es liegt nicht am Thema, sondern am Internet – die Zeitzeugen der 50er, 60er und 70er Jahre haben dort kaum nennenswerte Beiträge hinterlegt.
Dabei ist interessant, dass es in Deutschland einmal ein staatliches Heiratsinstitut gab. Es wurde 1917 in Magdeburg eingerichtet und sollte vor allem Kriegswitwen wieder mit Männern zusammenbringen. Es waren nicht allein menschliche Motive, die dabei eine Rolle spielten – sonder man wollte auch eine verlässliche Partnervermittlung anbieten, um diese Frauen gegen die „schwarzen Schafe“ der Branche zu schützen. Interessant sind auch die Zahlen: Die Einrichtung stiftete in drei Jahren 126 Ehen.
Achtung: Ich suche authentische Zeitungsanzeigen und Berichte (auch Prozessberichte) von und über Institute, die zwischen 1960 und 1990 in Westdeutschland (BRD) Aktivitäten entfalteten.