Rotwein, Kunst, Architektur, Geborgenheit und Blah-Blah
Sogenannte „Keywords“, also Schlüsselwörter, die auch Top-Reizwörter genannt werden, sind eine Internet-Pest. Sie verschleiern Wahrheiten, lenken Menschen auf falsche Fährten und führen uns nicht zuletzt dorthin, wo wir nie hinwollten.
Das Prinzip wird neuerdings auch propagiert, um Frauen in Dating-Fallen zu locken. Hintergrund sind angeblich relevante „Studien an „Dating-Profilen“ nach dem Motto „was am meisten geklickt wird, ist auch am Geilsten“.
Das liest sich dann so:
Frauen suchen gesellige Kerle, die Rotwein … schätzen. Rotwein wird mit gutem Einkommen und hohem Status assoziiert, genau wie „Kultur“ und „Kunst“. Natürlich wollen Frauen ihrem Mann auch vertrauen können. Das geht nur mit einigermaßen zuverlässigen Typen – und wenn die das wenig maskuline Wörtchen „Geborgenheit“ fallen lassen, werden sie kaum drei parallel laufende Affären haben.
Dann folgt noch eine Menge Blah-Blah.: warum Frauen so sind, wie sie angeblich sind, warum sie nichts von Sex hören wollen und so weiter … die ganze Leier, was so weit geht, diesen Satz fallen zu lassen:
Die Frau denkt die Sache nur vom Ende her: der Reproduktion.
Hoffen wir mal, dass der Autor auch alles „vom Ende her“ durchdacht hat. Denn seit die hochgradig umstrittene Studie 2007 von der (Uni Bamberg) veröffentlich wurde, sind nicht nur acht weitere Jahre ins Land gegangen. Die Ergebnisse führten übrigens als „Abfallprodukt“ dazu, dass viele Männer einfach ein paar Stichworte daraus abgeschrieben haben, um sich unter „falscher Flagge“ eine Frau zu kapern.