Entrüstungssturm nach Presserummel um Sugar-Babys
Nach Berichten mehrerer dänischer Zeitungen, die teilweise schon etwas zurückliegen, stehen sogenannte „Sugar Babys“, ihre Lover („Sugar Daddys“) und die Betreiber des dänischen Portals „sugardaters“ unter Beschuss. Angeblich sollen sich unter den zahlreichen Mitgliedern von „sugardaters“ auch einige Damen verstecken, die man eher zur Gattung der „Huren“ zählen würde. Das von Massenblättern verbreitete Phänomen konnte allerdings (nach Angaben von Sugardaters Blog) nur bei einer einzigen Person nachgewiesen werden (Zitat):Eine der Frauen hat sich von inzwischen mehr als 100 Männern für Sex bezahlen lassen.
Und die Übrigen? Die Journalisten der dänischen Enthüllungspresse haben angeblich noch eine Frau gefunden, die sich „von mehreren Familienvätern verführen (und bezahlen)“ ließ – und sie habe – wie rührend – jetzt „das Vertrauen in die Liebe verloren.“
Janusköpfige Journalisten: Die Medien stinken doch selbst
Ach, liebe Journalisten, in Dänemark und anderwärts: Seit es Liebesanbahnungen über Medien gibt, sind unter den „Partnersuchenden“ Frauen immer ein paar Prozent von „etwas zwielichtigen“ Frauen, die sich teils bezahlen lassen, teils auf Betrug und Erpressung aus sind. Das gehört zu den einschlägigen Annoncen einfach dazu – obgleich es sicher nicht die „feine Art“ ist. Die Damen und Herren Presseschreiber müssten sich nur die Anzeigen ansehen, die in ihren eigenen Zeitungen einst erschienen – und teils auch heute noch erscheinen. Wer durch die blumigen Texte hindurch den wahren Kern lesen konnte, erkannte schnell: Prostitution wurde sogar verdeckt in Heiratsanzeigen angeboten.
Angeblich repräsentativ: Für viel Kopenhagener ist Sex gegen Geld „ganz OK“
Vermutlich wurden die „guten Bürger“ Dänemarks vor allem durch eine Gallup-Umfrage über die jungen Leute aus Kopenhagen aufgeschreckt. Etwa 38 Prozent der Jugendlichen zwischen 15 (!) und 20 Jahren waren der Meinung, dass es ganz in Ordnung wäre, für Sex Geschenken zu erwarten und anzunehmen. Doch nicht nur Sex-Beziehungen gegen Geld werden in hohem Maße akzeptiert: Auch der schnelle Oralsex gegen Bares wurde von 23 Prozent der Befragten akzeptiert. Was übrigens nicht hießt, dass sie’s auch tun. Derartige Umfragen sind immer mit äußerster Vorsicht anzusehen.
Wie dänische Institutionen glauben, sie dies alles nur die Spitze eines Eisbergs. Die Grauzone zur Prostitution, so hieß es, sei „riesig“.
Eine Pikanterie am Rande: Mehr als die edelmütigen dänischen (und andre europäischen) Bürger ist die Rotlicht-Branche offenbar beunruhigt über die Felle, die ihnen durch Internet-Aktivitäten davonschwimmen. Das wäre noch was: Konservative und Rotlicht-Branche ziehen in Zukunft an einem Strang, um die öffentliche Moral zu schützen.
Wenn sie des Dänischen mächtig sind, können Sie einen Teil auch im Massenblatt „BT“ nachlesen.
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