Rollenspiele – gut für Sie?
Ob Ihnen erotische Rollenspiele gut tun? Das ist eigentlich keine Frage, denn wie der berühmte Eric Berne einst feststellte, spielen wir als Erwachsene ständig Spielchen. Im ganz gewöhnlichen Leben, aber erst recht in der Liebe. Das Flirten ist ein Spiel, die Verführung ein Zweites und die lustfördernde Weigerung ein Drittes.Was unterscheidet Rollenspiele von den „Spielen der Erwachsenen“?
In den gewöhnlichen „Liebesspielen der Erwachsenen“ nehmen wie keine „modellhaften“ Rollen an, sondern spielen uns selbst. Genau genommen spielen wir eine unserer drei bekanntesten Rollen aus: „Ich selbst“ als Zentrum meiner Welt, „Ich als Bringer“, also als Elternfigur für andere, und „Ich als Bedürftiger“, wobei wir unser sogenanntes „Es“ ausspielen. Der Gag an der Sache: Wir können schnell die Leiter der Macht hinauf- und auch herunterklettern. Das gibt dem Spiel die Würze.
In Rollenspielen hingegen wird eine ganz bestimmet Rolle vorgegeben. Da die meisten Rollenspiele auf einem Machtgefälle beruhen, steht einer starken und dominaten Person auf der einen Seite zumeist eine andere, unterwürfige Person gegenüber.
Typische Rollenspiele sind:
– Nachlässige(r) Schüler(in) – strenge(r) Lehrer(in).
– Lehrling, der Fehler macht und Meister(in).
– Sekretärin und Chef / Personalchefin und Angestellter.
– Hausmädchen und Dienstherr(in).
– Zofe und Gräfin (f/f)
– Gouvernante und Zögling (f/m, aber auch f/f).
– Schulleiter(in) in Internaten und Schüler(in).
– Arzt/Ärztin und Patient(in).
– Krankenschwester, meist dominant und Patient(in). (f/m selten f/f)
– Kriminalbeamter/Kriminalbeamtin im Verhör mit Beschuldigtem.
– Wächter(in) im Gefängnis oder Zuchthaus, Gefangene(r).
– Folterknecht und hochnotpeinlich Verhörte, meist f/m)
– Herr(in) und (menschlicher) Hund/Hündin.
Fragen zu Art und Umfang
Die erste Frage beim Rollenspiel ist stets wie realitätsnah gespielt werden soll. Dabei gibt es drei wesentliche Überlegungen:
1. Ist der Partner, der die dominante Rolle spielt, ein glaubwürdiger Schauspieler? (Der devote Teil muss es nichts ein).
2. Benötigt man andeutungsweise Kostüme und Ausstattungsgegenstände?
3. Sind spezielle Zimmer, langwierige Vorbereitungen oder komplette Szenarien nötig?
Sie werden unschwer feststellen, dass eine gute Schauspielleistung in den meisten Fällen die fehlende Ausstattung ersetzen kann. Das bedeutet: Probieren Sie zuerst aus, ob die in Aussicht genommene Person dominant genug ist, sonst hat die Erweiterung der Rollenspiele wenig Sinn.
Nehmen wir an, die Spielerin/der Spieler ist eine Person, die über denkwürdige Schauspielfähigkeiten oder eine professionelle Dominanz verfügt, so tritt nahe wenigen Minuten (Spielzügen im Dialog) ein besonderer Effekt ein. Die Person, mit der gespielt wird, erlebt sich dann nicht mehr als „Rollenspieler“, sondern als Betroffener. Dabei erlebt sich die Person also durchaus als „reale“ Schülerin, Sekretärin, Patientin, Gefangene, Verhörte und dergleichen.
Dieses Experiment können Sie erleben, falls Sie einmal ein Schulmuseum besuchen, in dem ein Pseudo-Unterricht für Besucher stattfindet. Sobald man wieder in der engen Bank sitzt und die Museumspädagogin das Verhalten oder die Ordnung zensiert, wird man wieder zum Kind, das die unsinnigen Anordnungen ausführt.
Das Beispiel zeigt, wie sich Schauspiel und Kulisse ergänzen. Vielleicht können Sie jetzt ermessen, warum einige Menschen sich altertümliche Schulbänke kaufen oder (in England) Schuluniformen tragen.
Wollen Sie mehr darüber wissen? Haben Sie Interesse an Rollenspielen? Wollen Sie wissen, was besser Fantasie bleibt und was Sie realisieren können? Mein Vorschlag: Reden die zuerst mit ihrem Partner/ihrer Partnerin und überlegen Sie sich dabei, wer welche Rolle glaubwürdig spielen kann.