Das Dilemma des Blind Dates – sind Männer die Bösen?
Blind Dates sind nicht gerade beliebt – aber unerlässlich, wenn man sich im Internet kennengelernt hat.
In den letzten Jahren hat sich die „Landschaft“ verändert, in der Blind Dates stattfinden:
1. Man trifft sich schneller und spontaner, gegebenenfalls sogar „sofort“. („Casual Dating“, Dating-Apps).
2. Frauen und Männer sind eher bereit, aus dem Blind Date, wenn schon nichts anderes, wenigstens einen ONS oder ein erotisches Wochenende zu gewinnen. (Viele Männer, Frauen mit wenig Freizeit).
3. Seit einigen Jahren verabredet man sich ganz bewusst „zum Sex“ oder zu erotischen Spielereien. („Casual Dating“).
Zugleich allerdings zeigt sich ein Trend, der auf höchste Vorsicht und Misstrauen hindeutet:
1. Die eigene Adresse und die eigene Festnetz-Nummer werden kaum noch mitgeteilt. Das war bei Blind Dates aufgrund von Zeitungsanzeigen vor 20 Jahren noch durchaus üblich.
2. Der Arbeitsplatz wird geheim gehalten. Vor Jahren riet man noch, unbedingt den Arbeitsplatz zu nennen, um Vertrauen zu schaffen.
3. Gegen Männer wird viel Misstrauen gesät, weil sie als „die Bösen“ gelten, während Frauen angeblich bei Blind Dates „gefährdet“ sind. Zugleich wird behauptet, dass von Frauen kaum eine Gefahr ausginge.
Der „Weiße Ring“, der ansonsten durchaus sinnvolle Vorschläge zum Blind Date veröffentlichte, bringt den letzgenannten Punkt auf folgenden Nenner (Zitat):
Anders als bei einer Frau, die aus Sicherheitsgründen Informationen zurückhält, wirken nicht offene Männer bzw. Männer, die falsche Informationen preisgeben, nicht vertrauenswürdig.
Das bedeutet letztendlich, dass von Männern Offenheit eingefordert werden soll (oder gar muss), während Frauen (an anderer Stelle auf der Webseite) davor gewarnt werden, persönliche Daten irgendwelcher Art preiszugeben.
Ähnliche Tendenzen sind vor allem aus den USA bekannt, wo es bereits Webseiten gibt, die vor bestimmten Männern warnen.
Das Blind Date Dilemma: Gut informierte Frau trifft ahnungslosen Mann
Das Dilemma des Blind Dates wird dabei schnell deutlich: Frauen wird gewissermaßen nahegelegt, niemals irgendetwas von sich preiszugeben, während Männer am besten gleich alles offenlegen sollten – sie seien ja sonst „nicht vertrauenswürdig“.
Nun ist freilich die Frage, wie „vertrauenswürdig“ Menschen generell sind, die keine Daten von sich preisgeben. Das Dilemma des Blind Dates: Wenn ein Mann, der sein Alltagsprofil (Beruf, Adresse, Arbeitsplatz, Emotionen, Vorlieben, Freundeskreise) allzu freizügig verbreitet, zieht er möglicherweise Betrügerinnen an wie ein Magnet.
Frauen wird nur wenig kriminelle Energie zugetraut
Es ist absolut erstaunlich, dass eine große Anzahl von Fachleuten davon ausgeht, dass Frauen weder Stalker sind, noch Männer bedrängen oder belästigen – und vor allem, dass Frauen so gut wie gar keine kriminelle Energie haben. Hinzu kommt, dass sich gerade im Internet zahllose Betrüger, Betrügerinnen und sogenannte „Controllerinnen“ gibt, die sich als partnersuchende Frauen ausgeben, sich aber über das Private bedeckt halten – aus gutem Grund, denn sie schlüpfen nur in die Rollen von Falschprofilen.
Das alles mag ja einmal so gewesen sein – aber es ist nicht so geblieben.
Pingback: Der "Dating-Experte", der Gottes Wille pervertiert - die liebe pur