Die Woche: Das „Singlegen“, Schwätzer, „Erwünschtheit“ und Besinnlichkeit
Singles sind nicht dafür verantwortlich dafür, dass sie allein Leben – das sagen nicht nur glücklose Frauen, sondern mittlerweile auch sogenannte „Forscher“, die behaupten, ein Single-Gen entdeckt zu haben. Ich wage ja gar nicht zu fragen, ob man vielleicht auch noch eine Erklärung für das Elfenbeinturm-Syndrom findet. Dieses zeigt sich daran, dass für manche Forscher alles, was im wirklichen Leben passiert, von schwacher Bedeutung ist – während von „signifikanter“ Wichtigkeit ist, was ein paar lachhafte Forscher an ein paar Studenten ermittelt haben wollen. Könnte es vielleicht sein, dass dies „genetisch“ bedingt ist?
Die Woche begann damit, dass sich irgendjemand in ICON einen PR-Artikel andrehen ließ, diesen offenbar tatsächlich las, stutzte und dann noch versuchte, etwas Substanz darin zu entdecken: Da war nur keine.
Ich bekam diese PR-Aktion erst viel später und kann Ihnen nur sagen: Da war wirklich überhaupt nichts drin, über das man positiv berichten konnte. Irgendwer wollte sich offenbar wichtig damit tun, dass er die Schönheit vermessen und bewertet hat, und eine Partneragentur hat es dann verbreitet. Ich kann den Satz gar nicht oft genug genüsslich zitieren: „Der Grund für die unterschätzte Wichtigkeit von Attraktivität beim Kennenlernen scheint die soziale Erwünschtheit zu sein.“ Lesen Sie mehr einfach mehr darüber – und wundern Sie sich nicht: Wenn Sie schön sind, ist es schöner für Sie. Irgendwie. Und bei der Partnersuche sowieso. Erinnert mich lebhaft an das, was mich ein griechischer Gemüsehändler mal gefragt hat: „Wollen Sie Tomaten, die toll aussehen oder welche, die wirklich nach Tomaten schmecken?“ Könnte man über Frauen auch sagen, meine ich.
Vor Weihnachten: Einkuscheln und Partner suchen – für jeden etwas
Meine Aversion gegen das Weihnachtsgetue ist ja bekannt, aber auch für mich kommt Weihnachten – und für Sie eben auch. Ich rate ja immer sehr dazu, sich rechtzeitig einzukuscheln, damit man Weihnachten nicht von Glühwein und Lebkuchen leben muss, sondern auch was fürs Gemüt hat.
Also schrieb ich Ihnen, wie sie erstens wen zum Einkuscheln finden können – mit der Möglichkeit der „Kündigung“ im neuen Jahr im beiderseitigen Einvernehmen. Das erfordert Mut, ist aber nicht völlig sinnlos. Wie sie ihre Liebe jetzt noch dauerhaft finden können, sage ich Ihnen in einem anderen Artikel – auch in dieser Woche.
Dieses Jahr habe ich mich ganz auf Sie und Ihre Wünsche zu Weihnachten eingestellt – zum Beispiel, wie Sie den Nikolaus einspannen können, um mit jemandem ins Gespräch zu kommen.
Selbst die hl. Barbara war mir’s wert, sie einmal mehr daran zuerinnern: Sie haben nicht ewig Zeit, sich einen Partner zu suchen. Wenn nicht jetzt, dann wann? Wenn Ihnen erst mal die Zähen ausfallen und das Haar ergraut, wird es geringfügig schwieriger, meine ich. Zumal, wenn Sie noch einen Sohn zeugen (oder empfangen) wollen.
Falls Sie Pech in der Liebe haben und ein Mann sind, empfehle ich Ihnen Märchen: E.T.A Hoffmanns „Nussknacker und Mausekönig“. Denn wenngleich jetzt zu Weihnachten lauter Hochnasendamen durch die Konsumpaläste wandern, gibt es immer noch die eine oder andere etwas verhuschte, aber entwicklungsfähige Maid. Wenn Sie einer solchen begegnen, werden Sie feststellen: Sie kann nicht nur Sätze, die mit „ich fordere …“, sondern auch solche die mit „Ich schenke gerne“ … beginnen. Die sollten Sie wirklich mal etwa genauer beäugen.
Was es noch gab diese Woche? Den 200. Todestag des Marquis de Sade, beispielsweise.