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Geboren als Single, gestorben als Single?

Der Single ist sich selbst der Liebste

Der Single ist sich selbst der Liebste

Single zu sein, ist oftmals befriedigender als in einer Beziehung zu leben. Wir selbst sind unsere zuverlässigsten, hilfreichsten und befriedigendsten Gesprächspartner, sozusagen die Einzigen, die uns wirklich verstehen. Darüber hinaus sind es die einzigen, unermüdlichen Zuhörer, die uns niemals widersprechen. Möglicherweise sind wir selbst auch unsere besten Kuschel- und Sexpartner, weil es uns keiner „so schön macht“ wie wir selbst. Auch die lästigen Konflikte, die man mit gelegentlichen Partnern ja hin und wieder hatte, bleiben dem Alleinlebenden erspart: Er kommt viel schneller mit sich selbst ins Reine, als es ein Paar jemals schaffen würde. Herrlich einfach, nicht wahr? Zumal, wenn man nun noch eine Botschaft aus dem fernen Peking hört, und die lautet so ungefähr: „Single sein liegt in den Genen.“ Denn wer über eine bestimmte Variante des Gens 5-HTA1 verfüge, der würde mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit Single bleiben. Angeblich stelle man fest, dass

50,4 Prozent der Singles mit dem CC Genotyp in einer Liebesbeziehung lebten, während es bei den Probanden mit dem CC//GG nur 39 Prozent waren.

Das heißt also: Rund 60 Prozent der Menschen mit dem CC/GG Genotyp waren Single – mehr als die Vergleichsgruppe mit dem konträren Genotyp. Die Pekinger Forscher stellten sogleich einen Jubelbeitrag ins Netz, in dem es hieß:

Die Forschungsergebnisse beweisen erstmalig einen direkten Zusammenhang der genetischen Verfassung und deren Auswirkungen auf die Entstehung von Liebebeziehungen.

Ei potz – bei soviel professoraler Selbstüberschätzung blieb denn sogar denjenigen die Spucke weg, die sonst als Bejubler von „Wissenschaftsbeiträgen“ auftreten: den Journalisten. Und siehe: Wenn man nachfragt, bekommt man auch Antworten, die die Pekinger „Studie“ dorthin verbannen, wo sie hingehört: die über das „Studienergebnis“ lächelten, sondern auch einen Statistiker. Und der sagte schlicht und einfach: „Das Papier ist Schrott.“ „Alles liegt in den Genen“, sagte Tante Amalie auch schon immer, wenn der „Apfel nicht weit vom Baum“ fiel. Gottes Wille, Erziehung, Schicksal, Gene … ach wie schön ist es doch, selbst auf keinen Fall für irgendetwas verantwortlich zu sein im Leben. Tatsächlich, so sei nachgetragen, kann an der Variante eines einzigen Gens nicht festgemacht werden, wie sich der Mensch als Persönlichkeit entwickelt. Freilich ist das Gehirn ein bio-chemischer Computer, der durch Gene beeinflusst werden kann und auf dessen Wirken hin unterschiedliche biologische Prozesse ausgelöst werden, die wiederum auf das Verhalten wirken. Sexuelle Wünsche sind solche Äußerungen. Aber das Gehirn des Menschen kann weitaus mehr: Es wird von Geburt an mit zusätzliche Informationen gefüllt, die sich schließlich das Bewirken, was wir davon sehen können: das Verhalten. Geboren als Single, gestorbenen als Single, weil es die Gene so wollen? Auf gar keinen Fall. Wir mögen ja als Menschen nicht alles beeinflussen Könen, aber eines können wir: Entscheiden, ob wir allein leben wollen oder in einer festen Beziehung. Längeres Zitat aus der Studie via ncbi.gov. Verkürzt (englisch): We found that 50.4% of individuals with the CC genotype and 39.0% with CG/GG genotype were in romantic relationship …These findings provide, for the first time, direct evidence for the genetic contribution to romantic relationship formation.

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