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Die Essenz – was ist die Grundlage der Partnersuche?

Willst du mir (setze dein Lieblingsort für die Liebe ein) ....

Willst du mir (setze dein Lieblingsort für die Liebe ein) ….

Auf das Thema „die Grundlagen der Partnersuche“ stürzen sich regelmäßig Psychologen, Soziologen, Pädagogen, Paartherapeuten, Interessenvertreter von Online-Dating-Portalen und Journalisten. In der Aufzählung fehlen etliche – etwas Neurologen und Verhaltensforscher. Aber darum geht es gar nicht. Denn sie alle können uns immer nur sagen: „Seht, ich habe den Schwanz eines Elefanten beobachtet, ich das Gewicht der Elefantenbullen vermessen und ich die Merkfähigkeit der Elefantenkuh untersucht.“ Niemand von diesen Leuten kann Ihnen sagen, was ein Elefant ist, wie er aussieht und was er denkt.

Viel zu einfach: Der Lockruf der Natur zur Paarung

Gut, wir können es uns einfach machen: Die Grundlage der Partnersuche ist ein Trieb, den die Natur sinnvollerweise in die Säugetiere eingebaut hat: Paaren ist nötig. Wir können auch ein bisschen in Kultur machen und uns die Paarungsrituale der Menschen ansehen. In der westlichen, liberalen Gesellschaft, in der wir leben, glauben wir ja, dass unsere Art, einander zu finden, die einzig richtige ist, und verachten den Orient, in dem bisweilen noch andere Rituale üblich sind. Möglicherweise können wir sogar in die alchemistischen Betrachtungen der Psychologen Einblick nehmen, die uns mal diese, mal jene Theorie über eine „gute Paarung“ auftischen. Sie werden nach einer Weile feststellen, recht glücklich darüber zu sein, nichts davon zu wissen, denn je mehr sie darüber lesen, umso verwirrter werden Sie.

Paarung und Kultur: Ohne Spiele geht gar nichts

Also: Was ist die Essenz der Partnersuche hier und jetzt, in einer freien, liberalen und aufgeklärten Gesellschaftsordnung?

Sie besteht darin, Spiele zu spielen. Das wird Sie überraschen, vielleicht gar empören.

Gehen wir einen Moment wieder ins Reich der Säugetiere. Bei den meisten Spezies gibt es nur einen Grund für ein Weibchen, sich einem Männchen anzubieten: Befruchtet zu werden. Und es gibt oft auch nur einen Grund für ein Männchen, sich überhaupt für ein Weibchen zu interessieren: es zu befruchten.

Bei vielen Affen ist das Sozialgefüge schon etwas differenzierter. Wir hören von der Regelung sozialer Beziehungen durch Sex, etwas bei den Zwergschimpansen. Und auch sonst gilt: Weibchen und Männchen kommen auch zu „Besprechungen“ zusammen, nicht nur zum Sex.

Ohne Spiele – erotische Begegnungen auf Schritt und Tritt

Was bleibt uns Menschen eigentlich anderes übrig, als ein Spiel mit der Partnersuche zu spielen? Frauen und Männer hocken ständig aus allen möglichen Gründen zusammen. Begegnungen sind erwünscht, aber eben auch nahezu unvermeidbar. Die Möglichkeit sinnlicher, erotischer oder sexueller Begegnungen besteht auf Schritt und Tritt.

Also müssen wir ein Spiel spielen, wenn wir aufeinander, ineinander oder zusammen kommen wollen. Und weil es je nach Ort, Gelegenheit und Zeitpunkt möglicherweise unschicklich ist, ein offensives Spiel zu initiieren, müssen wie verbergen, Spiele zu spielen. Ronald D. Laing, der bekannte englische Psychiater, hat einmal behauptet, wir würden sogar das Spiel spielen, kein Spiel zu spielen (1). Das galt zwar für Personen, die psychiatrische Hilfe benötigten, aber es gilt auch für Gruppen, die vorgeblich ernsthafte Ziele verfolgen und für „potenzielle Paare“.

Es ist nicht üblich zu sagen: „Guten Abend, schöne Unbekannte, es ist nachts halb zehn. Würden Sie liebenswürdigerweise mit mir schlafen gehn?“ (2) Und es ist ebenso unüblich, einem Fremden zu sagen: „Ich würde gerne heiraten. Hättest du Lust darauf?“

Sich selbst „auf schön“ spielen statt „authentisch zu sein“

Nein, nein … wir maskieren uns, verstecken unseren Fortpflanzungsdrang oder auch nur unsere Geilheit hinter den Larven bunter Vögel und grauer Eminenzen. Und dann spielen wir jemanden, der uns selbst ähnelt (was vorteilhaft ist) oder jemanden, der „so ganz anders ist“ (was als verwerflich gilt). Natürlich glauben die meisten, sie „seien sie selbst“ oder sie stimmen sogar das Lied vom „Authentischsein“ an.

Das alles ist blanker Unsinn. Wenn zwei Menschen intim werden wollen, egal in welcher Form, dann müssen sie den Alltag, die Konventionen und den zur Schau getragenen „Wohlanstand“ ablegen. Das geht aber nun nicht so, dass man sich sozusagen „erotisch nackt macht“, sondern nur dadurch, ein Spiel zu beginnen. Das ist bewährt, und das ist anerkannt.Sie wechseln dazu die Maske, oder sie stellen das Licht neu ein, unter dem sie gesehen werden wollen, wenn Ihnen solche Formulierungen lieber sind. Und dann beginnen Sie Spiele nach bekannten und unbekannten Regeln, deren Ausgang offen ist.

Das ist Partnersuche. Das ist die Essenz der Partnersuche. Das ist die Wahrheit über die Partnersuche.

Anderer Meinung? Ich würde gerne hören, was Sie darüber denken.
Mehr? Sagen Sie, worüber Sie mehr wissen wollen.

(1) Laing, Ronald D.: „Knots“.
(2) Aus einem Gedicht von Joachim Ringelnatz.

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