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Frauen um 1900 und Masturbation – du lieber Schreck!

Etwas sperrig, aber eindeutig: das Gerät war nicht für die Wange bestimmt

Etwas sperrig, aber eindeutig: das Gerät war nicht für die Wange bestimmt

Frauen können schrecklich naiv sein, wenn es um die Sexualität ihrer Großmütter, Urgroßmütter und Ururgroßmütter geht.

Die Frau um 1900 (also noch innerhalb des „Viktorianischen Zeitalters“) soll schon vibrationsunterstützt masturbiert haben? Ja, was soll denn da die Enkelin oder Urenkelin denken. Das darf doch überhaupt nicht sein, nicht wahr?

So jedenfalls stand es sinngemäß dieser Tage im „Guardian“, und eine gewisse Fern Riddell beruft sich dabei auf – ja, auf was eigentlich? Ach, hätte die Dame doch mal ein bisschen in die Quellen geschaut – schön wäre es gewesen. Und wenn sie dann auch noch den „Geist der Zeit“ mit einbezogen hätte, dann hätte sie sicherlich herausgefunden, dass die illustrierten Gazetten damals keine Anzeigen veröffentlichen konnten, in denen die Wirkungsweise des Vibrators an Vulva, Vagina oder Klitoris auch nur erwähnt wurde. Aber um zu verbergen, dass sich das neue Wunderding „Vibrator“ eben an Klitoris und Vulva (später auch in der Vagina) bestens bewährte, hielt man den Massageapparat in Deutschland und in den USA brav ans Bäckchen und sah dabei hübsch unschuldig in die Fotolinse.

Ja, so ist es eben, meine Damen – wenn euer Urgroßmütterlein kitschige Liebeslauben-Zeitschriften las, dann wurde sei eben auch mit diesen Anzeigen konfrontiert. Und falls das Nadelgeld nicht reichte, ein solches Gerät zu kaufen, wurde es eben vom Göttergatten gekauft – durchaus im Glauben, es helfe gegen Rückenverspannung.

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