Sexuelle Aufklärung – kommt das „Aus“ für polnische Schüler?
Eine vierte Million polnische Staatsbürger sollen angeblich eine Petition unterschrieben haben, die den Sexualkundeunterricht in polnischen Schulen verhindern soll. Argumentiert wird damit, dass der Unterricht das Sexualverhalten der Schüler vorantreiben könne und auf diese Weise geeignet wäre, ihr Moral zu untergraben. Die Petition folgt einem verständlichen und nötigen Gesetzentwurf im polnischen Parlament, Kinder und Jugendliche (in diesem Fall unter 15 Jahren) vor pädophiler Propaganda zu schützen. Dafür will Polen nach Zeitungsberichten eine Gefängnisstrafe von bis zu zwei Jahren vorsehen. Nach Ansicht der Kampagnenreiter soll das gleiche Strafmaß aber auch für Lehrer, Sozialpädagogen, Ärzte, Psychologen und medizinische Hilfskräfte gelten, die Sexualaufklärung betreiben und dabei Jugendliche unter 15 Jahren ansprechen. Dennoch behaupten die Initiatoren, nichts gegen eine Sexualaufklärung in polnischen Schulen zu haben. Die Frage ist allerdings, wie eine sinnvolle Sexualaufklärung stattfinden soll, wenn Pädagogen, Berater und Ärzte nicht mehr von einer sinnvollen Verhütung reden dürfen. Noch ist alles offen – und in der Tat schient die Petition im polnischen Parlament noch auf wenig Gegenliebe zu stoßen.
