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„Lust auf Fikken“ – oder wie eine Frau Männer diffamiert

Wer ich bin?  Das, was Sie gerne hätten, mein Herr!

Wer ich bin? Das,was Sie gerne hätten, mein Herr!

Die meisten Bücher über Online-Dating sind das Papier nicht wert, auf dem sie geduckt sind. Wobei ich bemerken darf, dass eines der am besten recherchierten Bücher von einer Frau stammt (1). Und sogar einer der sinnvollsten Ratgeber (2) – den allerdings nur in englischer Sprache. Ich beuge damit all denjenigen vor, die meinen, ich hätte Probleme mit weiblicher Ratgeberliteratur.

Wer reißerische Erlebnisberichte, die ein paar weibliche Dummbacken amüsieren sollen, für Literatur oder gar Ratgeber hält, wird allerdings häufiger fündig. Und nun ist es wieder einmal geschehen. Die „Lust auf Fikken“ ist heraus. Mit zwei „k“ und durchaus dem Potenzial, von allen deutschsprachigen Zikken verschlungen zu werden. Die schreibe ich hier auch mal mit zwei „K“, damit klar wird, wie auffällig man sein muss, um heute noch ein Dating-Buch an die Frau zu bringen.

Die Autorin „Amaryllis26“ tut zunächst etwas sehr sinnreiches: Sie gibt sich mehrere Identitäten. Das ist sinnvoll, wenn man nicht so genau weiß, wer man ist und wo man hin will, denn darüber kann „frau“ es herausfinden. Aber es ist ekelhaft, wenn man ein Buch schreiben will, das nahezu ausschließlich dazu dient, Männer in die Pfanne zu hauen. Weiß die Autorin überhaupt, wer sie selber ist und was sie vom Leben erwartet? Wie kann man ein Dutzend Identitäten sinnvoll bedienen, es sei denn, man wäre einer dieser betrügerischen Lockvögel bei einem Sex-Portal? Und: Wie kann man mit diesen infamen Lügen und Verstellungen leben? Wer sollte sich da schämen? Die Männer, die dieser Person „auf den Leim“ gegangen sind und Zeit mit einem „Fake“ verschwendet haben? Oder die Autorin, die ja im Grunde nichts anderes darstellt als ein virtuelles, betrügerisch aufgemachtes Honigtöpfchen, zu dem die Bären kommen sollten? Natürlich sind die Bären auch angestapft gekommen – und sicher, das Verhalten der Bären, die zum Honiglecken kommen, ist gelegentlich sonderbar.

Man könnte sagen: Wenn eine Frau will, dass Männer sich zum Clown machen, dann wird sie auch welche finden, die es tun.

(3)

Sollte ich zynisch werden? Was wäre beispielsweise, wenn ein Mann schreiben würde, dass die Dating-Partnerinnen schon mit feuchtem Schritt auf dem Kaffeehausstuhl gesessen haben? Oder wenn sie gar nicht früh genug erwähnen konnten, dass die Kinder fürs Wochenende bei der Oma untergebracht sind? Oder dass die Dessous so abschreckend wirken, sodass man eigentlich eher an Flucht denkt als ans Vögeln?

„Dating“ dient immer häufiger dazu, emotionale und sexuelle Wünsche möglichst sofort zu befriedigen. Und es sind nicht ausschließlich Männer, die wegen bestehender Notgeilheit darauf hoffen, dass das Harte noch am selben Abend ins Weiche kommt.

Würden wir Männer darüber „in schallendes Gelächter verfallen“, wie der Klappentext des Buches „Lust auf Fikken“ suggeriert? Ich glaube nicht. Aber ein paar zickige Frauenzeitschriftenleserinnen sind offenbar der Meinung, dass es unglaublich lustig ist, Männer herunterzuputzen. Und für die weiblichen Liebhaber dieser Schundliteratur ist das Buch gemacht – für niemanden sonst. Da hilft auch nichts, wenn man irgendwo noch ein paar Regeln für besseres Dating abgeschrieben hat.

Alternativer Artikel: Äußerst positiv bei Springer.

(1) Annabel Dilling, München 2012
Chiara Atic, Modern Dating, 2013
(3) Zitat vom Autor dieses Artikels

Eine Antwort auf „Lust auf Fikken“ – oder wie eine Frau Männer diffamiert

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