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Romantik, Vernunft und Lust – was wollen Sie?

Lust, Vernunft, Romantik?

Lust, Vernunft, Romantik?

Wenn uns jemand in die Enge treiben will, dann stellt er Alternativfragen. „Sex oder Liebe?“ ist so eine Frage, aber leider auch „Romantik oder Vernunft?“

Wenn Sie so etwas gefragt werden, empfehle ich Ihnen die berühmte Antwort im „Weib von Barth“: „Ich werde weder das eine noch das andere wählen.“ Stattdessen wählen Sie entweder nichts davon oder beides. In der Legende wandelt sich daraufhin die schreckliche Hexe eine wunderschöne junge Frau. Im übertragenen Sinne: Wer nicht auf Scheinalternativen hereinfällt, gewinnt das pralle Leben.

Warum PARSHIP-Autor Markus Ernst der Überschrift „Romantik oder Vernunft?“ wählte, wird nicht ganz schlüssig – ihm geht es um Lösungen für die Partnersuche, und er mag nicht, dass die Romantik kleingeredet wird. Also schreibt er:

(Besonders bei der Entscheidung zur Eheschließung …), setzen wir doch eigentlich ein gewisses Maß an Verliebtheit und Gefühl voraus. Wie soll das also funktionieren, dass sich zwei Menschen aus rein rationalen Motiven füreinander entscheiden?

Man könnte Markus Ernst natürlich einfach antworten: „Weil sie es so gewollt haben.“ Aber beantwortet dies die Frage?

Stefan Retzer, der sich in Paarbeziehungen beruflich bestens auskennt, hat vor wenigen Jahren (2009) ein „Lob der Vernunftehe“ verfasst. Aber es ist kein Buch, das gegen die Romantik wettert, sondern eines, das uns zeigt, wie gut das Gute ist, und wie wir uns das Leben unnötig schwer machen, indem wir „alles“ wollen.

Möglicherweise belasten wir uns zu sehr, wenn wir überhaupt die vielen „Aspekte“ einer Beziehung beleuchten, zu viel psychologische Thesen verinnerlichen und und uns überlegen, welche Werte, Ziele und Umstände „passen“ müssen, um Beziehungen einzugehen. Je älter wir werden, und je mehr Bildung wie genießen, umso mehr glauben wir ja, Herrin oder Herr unsres Lebens zu sein. Ich will nicht darüber diskutieren, ob wir es sind oder nicht – das mögen die Pfaffen und Shrinks (1) unter sich ausmachen. Nein, ich will Ihnen eine ganz andere Frage stellen: „Was glauben Sie, können Sie von alldem aufgeben, um eine Partnerschaft zu gewinnen?

Die Lösung liegt in Ihnen – nirgendwo anders

Ich will nicht auf Prinzipien herumreiten, aber die Lösung für die Probleme der Partnersuchenden liegt für mich nicht im Kapitalismus, nicht in der vorgegaukelten Vielfalt und nicht in der beruflichen Belastung. Sie liegen vielmehr in dem Phänomen, alles haben zu wollen und nichts mehr aufgeben zu können.

Eine Frage, eine Antwort: Worin liegt für Sie das Gute?

Wäre das so (und ich mein, dass es so ist), dann würde werde die Hinwendung zur Vernunftehe noch die klebrige Bonbonmasse der Romantik oder dass Ertrinken in der Lust die Lösung sein. Vielmehr müssten sich die Partnersuchenden dann einfach nur überlegen: Worin liegt das Gute, und wie komme ich dahin?

Die Antwort wäre: Konzentration auf das Wesentliche und Verzicht auf alles andere. Dieser Meinung ist auch PARSHIP-Autor Markus Ernst, wenn er schreibt:

Ich mag den Begriff „Vernunftehe“ nicht – wenn damit aber gemeint ist, zugunsten der wirklich wichtigen Voraussetzungen für eine Partnerschaft auf Unwesentliches verzichten zu lernen, wäre das aus meiner Sicht ein Schritt in die richtige Richtung.

Was offen bleibt- Einfachheit und Verzicht

Daran gäbe es nichts zu mäkeln, wenn nun nicht ein Problem offenbliebe – was ist denn nun „das Wesentliche?“ Was sind die „wirklich wichtigen Voraussetzungen?“

Genau dies ist die Stelle, an der die meisten Menschen scheitern. Wer nun wieder Kataloge der „wirklich wichtigen Voraussetzungen“ aufbaut, wird bald im Kriteriensumpf versinken – und so klug sein wie zuvor. Die Lösung könnte darin bestehe, das wichtigste persönliche Bedürfnis herauszufinden und ganz wenige Lebensumstände definieren zu können, die sich keinesfalls verändern dürfen. Die Beziehung? Sie entwickelt sich von selbst oder durch sanftes Zutun.

(1) Pfaffen und Shrinks – Geistliche und Psychotherapeuten
Bild: Aus „La Vie Parisienne“, um 1910.

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