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Jesuitenpater widerspricht ultrakonservativen Sex-Bildungs-Kritikern

Die Bibel sagt nicht alles über Sexualität

Die Bibel sagt nicht alles über Sexualität


Wahrscheinlich wundern Sie sich, dass ich „ausgerechnet“ einen Jesuitenpater zu Wort komme lasse. Aber Jesuiten sind im Gegensatz zu vielen anderen Katholiken kritische Denker, die gelernt haben, auch in außerreligiösen Debatten zu bestehen.

So sagte Pater Klaus Mertes SJ dem Domradio zur aktuellen Diskussion über sexuelle Lebensentwürfe:

Ich finde, dass die Thematisierung des menschlichen Umgangs mit Sexualität und das ethisch Verantwortliche beim Umgang mit Sexualität noch keine Manipulation ist. Ich habe ja auch Überzeugungen und ich kenne Diskussionen aus anderen Kontexten, in denen man religiösen Menschen verbietet, ihre Überzeugung zu sagen, weil das die Schüler beeinflussen würde, also was meint man hier mit beeinflussen? Ich meine: Manipulation klares „Nein“, aber Thematisierung und Reflexion „Ja“.

Das (zugegebenermaßen recht lange) Zitat bringt Klarheit, was an Schulen tatsächlich getan werden muss: Über Homosexualität, aber auch über andere Vorlieben, die innerhalb der Sexualität relevant sind, muss gesprochen werden dürfen. Und zwar nicht nur im „Bio-Unterricht“, der ja niemals alle Aspekten der gelebten Sexualität erfasst, sondern in den Bereichen, in denen sie vorkommt – ethische und religiöse Vorstellungen, künstlerisches Schaffen und sogar Pornografie und Prostitution. Keine Seite der Sexualität kann dadurch begreiflich gemacht werden, dass man sie ignoriert. Nur, wer den Mut hat, sie für sich selbst zu klären, zu erklären und verschiedene Sichtweisen darauf zuzulassen, kann sie überhaupt darstellen.

Die Kritiker (zum Beispiel die Kampagnenreiter der Anti-Aufklärungs-Petition) verkennen etwas: Was existiert, wird unter Jugendlichen auch diskutiert – aber eben nicht kompetent. Das können Jugendliche noch nicht – und sie benötigen Hilfe, um zu einem Meinungsbild zu gelangen – und das „Feindbild“, das möglicherweise von anderen in sie eingepflanzt wurde, zu korrigieren.

Bild: (Auszugsweise) Dürer, Alfred 1507, Lichter etwas hervorgehoben zur besseren Darstellung von Apfel und Schlange.

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