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Die späte Männerverachtung einer Ex-Hure

daeinsches_bordell

Der Artikel „Die späte Männerverachtung einer Ex-Hure“ ist eine Reaktion auf einen durch und durch menschenverachtenden Artikel, der von Hass geprägt ist. Hassen ist kein gutes Argument für den Neuanfang, den die Ex-Prostituierte von Männern fordert. Ich empfehle, sowohl den Artikel in der WELT, aus dem alle Zitate stammen, wie auch die Antwort von Akif Pirinçci, die ich für äußerst lesenswert halte. Nachtrag:

Mittlerweile ist PRO und KONTRA zum Thema längst wieder auf der Schiene fehlenden Respekts voreinander angekommen – aber da musste die Diskussion nach der frechen Provokation ja wohl laden, wie ich meine.

Wer um alles in der Welt ist Tanja Rahm?

Ich kenne sie nicht, aber ich kenne die Art, in der sie über sich schreibt: „Ich, bin für nichts verantwortlich, was ihr Männer mir angetan habt – die Schweine seid ihr, verstanden?“ (interpretierte Aussage).

In einem ausgesprochen tendenziösen Artikel in der WELT lässt man die heutige Therapeutin und ehemalige Hure Tanja Rahm zu Wort kommen (wörtliches Zitat):

Selbst wenn ausgerechnet Du glaubst, ein netter Kunde gewesen zu sein. Es gibt keine lieben Kunden. Es gibt nur Kunden, die das negative Selbstbild von Frauen verstärken.

In einem durch und durch psychologisierten, überheblichen und männerverachtenden Artikel über die Seele der Freier („Wenn Du Sex kaufst, heißt das, dass Du den Kern Deiner eigenen Sexualität nicht gefunden hast“) blieb nur eines ausgespart: die Psyche der Autorin. Sie ist eine Mittdreißigerin, die angeblich bis vor 14 Jahren während einer Zeit von drei Jahren als Prostituierte gearbeitet haben will.

Nehmen wir einmal an, dies würde stimmen, dann hatte sie sicherlich einen Grund, das zu tun. Psychologie ist bekanntlich nicht nur eine Methode, psychische Probleme zu bewältigen, sondern auch zu verkleistern und abzuwehren. Aus meiner Sicht handelt der „offene Brief“ davon: „Ich bin nicht verantwortlich, Ihr Männer seid es.“ Solche Sätze kenne ich auch von Frauen, die von Online-Dating enttäuscht waren. Schuld sind immer die anderen – das ist am Bequemsten.

Das schnelle Geld lockte – und sonst gar nichts

Tanja Rahm ging es darum, schnell Kohle zu machen – das ist vermutlich die einzige Wahrheit unter den vielen Beschuldigungen, die aus ihrer Feder kommen. Wenn ich richtig gelesen habe, hat sich diese Frau nicht einmal darum bemüht, ihre Kunden die perfekte Illusion zu geben, sondern nur eine recht oberflächliche, die von Hurentricks vergiftet war, wie sie selbst zugibt.

Was Männer (und auch viele Frauen) betrifft: Vom Umgang mit Menschen, die Wohlgefallen, psychische Gesundheitsmaßnahmen, Verständnis, körperliche Nähe, menschliche Wärme oder eben den Geschlechtsverkehr vermarkten, wird nicht erwartet, dass sie ihre Klienten „tatsächlich“ lieben. Der Klient weiß recht gut, was er einkauft: künstliche Empathie, Entspannung, Verständnis, Wohlgefühl, Sinnlichkeit, Lust oder einen Orgasmus.

Bezahlt wird nur das, was uns nicht geschenkt wird – immer und überall

Wenn wir Gelegenheiten, Möglichkeiten und offen Türen in Hülle und Fülle vorfinden würden, würden wir für all dies nicht bezahlen. Ganz allgemein werden Dienstleistungen nicht in Anspruch genommen, weil wir alles in unserem Leben selbst perfekt gestalten und beherrschen können. Vielmehr nehmen wir sie in Anspruch, weil wir einen Mangel an Zeit, Fähigkeiten und Gelegenheiten spüren. Es ist typisch für die Inanspruchnahme von Dienstleistungen, ja, für das Leben als Kunde oder Klient überhaupt, dass wir eben nicht „den Menschen hinter dem Dienstleister“ sehen, wie Frau Rahm es lautstark beklagt. Nein, ich will wirklich nicht wissen, wie sich eine Psychotherapeutin, Friseurin oder Fußpflegerin bei ihrer Tätigkeit fühlt. Ich gehe davon aus, dass sie ein ausschließlich professionelles Interesse an mir hat – so wie ich ein ausschließlich professionelles Interesse an ihr habe. Warum sollte sich also ein Mann dafür interessieren, wie sich eine Prostituierte „wirklich“ fühlt? Wollte er das, so würde er nicht zu einer Hure gehen.

Die Klienten von Huren verdienen keine Verachtung

Von Dienstleister, Händlern und Gesundheitsarbeiter erwarten wir, dass sie uns Respekt zollen, so wie wir Respekt vor ihnen haben. Wer zu einem Fußpfleger geht, tut dies oftmals, weil er seine Zehennägel nicht mehr perfekt schneiden kann. Der Kunde darf mit Recht erwarten, dass der Fußpfleger nicht sagt: „Du beschissener Krüppel, nicht mal deine Füße kannst du selbst pflegen.“ Zumal, weil er davon lebt.

Das war offenbar bei Frau Rahm anders. Sie schreibt: „Ich hatte nur Verachtung für Dich übrig“. Vielleicht verachten uns ja auch unser Ärzte, Psychotherapeuten, Masseure, Fußpfleger und Friseurinnen, wie wir sie nicht fragen, warum sie geworden sind, was sie sind. Sollte irgendjemand von meinen männlichen Lesern schon einmal eine Hure gefragt haben, wie sie dazu gekommen ist, so kann ich nur sagen, was Huren dann in petto haben: Die Geschichte, die Männer hören wollen – und keine andere.

Anmerkung: Das verwendete Bild und die dargestellte Person stehen in keinem Zusammenhang mit der Autorin, auf die wir hier Bezug nehmen.

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