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Und wie wollen Sie geliebt werden?

Oh, sagen Sie - wo lassen Sie derzeit lieben?

Oh, sagen Sie – wo lassen Sie derzeit lieben?

Die ernste Frage, die ich ihnen notwendigerweise zuerst stellen muss, lautet: „Wissen sie eigentlich, wie Sie geliebt werden wollen?.“ Das geht von körperlich über emotional bis hin zu sozial.

Wenn Sie es wissen – wie schön für Sie. Und wie teilen sie es anderen mit? Woher soll Ihr Partner / Ihre Partnerin wissen, wie sie geliebt werden wollen?

Ich höre Sie schon sagen: „Darüber spricht man doch nicht.“ Na schön dann eben nicht. Dann gehen sie, wie nach Millionen zählende Paare, davon aus, dass es ihr Partner oder ihre Umgebung weiß. Der Partnertherapeut Charlie Azzopardi mahnt:

Viele Menschen denken, ihre Partner wüssten, auf magische Weise, wann Sie Liebe brauchen und welche Art von Liebe. Solche Erwartungen sind ein verlässlicher Weg zur Enttäuschung.

Die Trostmasche – und was machen wir, wenn Rat gefragt ist?

Da ist nichts als logisch, aber handeln wir in der Liebe immer logisch? Der typische Männer-Frauen-Konflikt ist ein gutes Beispiel: Frauen wollen selten Rat, wenn sie ein Problem haben, sondern, suchen zumeist Trost. Aber eben nur zumeist. Wenn sie wirklich Rat wollen, müssen wir Männer weg von der Trostmasche, die nichts anderes ist als eine Form von „Liebe mich, bitte liebe mich“.

Liebe mich endlich – aber wehe, du versuchst es nichts o, wie eich es gerne hätte

Die Aufforderung, „liebe mich doch endlich“ kann viele Formen haben. Eine, die ebenfalls sehr bekannt ist, ist die Aufforderung: „Mach mich an, aber wehe, du tust es.“ Wenn jemand in einer solchen Situation „klein beigibt“ und sich zurückzieht, fühlt sich die Person ungeliebt – er muss also versuchen, sie weiterhin „anzumachen“, um wenigstens zu zeigen, dass er sie liebt. Manchmal taucht die Frage auch bei sogenannten Blind Dates auf: Fragt der Mann nicht danach, ob die Frau „noch Lust hätte, irgendwo anders hinzugehen“ (1), so denkt die Frau, sie wäre wenig attraktiv und fühlt ich ungeliebt. Tut er es hingegen, so fühlt sie sich zwar attraktiv und liebenswert, muss nun aber überlege, ob sie ihn „am langen Arm hält“ und vorläufig keine Intimitäten mit ihm teilt.

Liebe oder Illusion der Liebe?

Liebe ist eine seltsame Sache. Wir erwarten leider immer spontane emotionale oder körperliche Hingabe vom anderen, ohne uns jemals zu überlegen, was der andere eigentlich will. Mit dem Satz wird auch deutlich: Er gilt für Frauen wie für Männer. Paare lieben einander, indem sie verscheiden sind und ihre Verschiedenheiten sogar öffentlich austragen, oder sie lieben einander, weil sie wirklich symbiotisch fühlen. Doch wie viele Paare, die glauben, in Harmonie zu leben, machen sich in Wahrheit Illusionen darüber, wie der jeweils andere fühlt?

Roland D. Laing hat einmal eine sehr lange Abhandlung darüber geschrieben, dass deiser Satz eine Beziehung beherrscht: „ich denke, dass du denkst, dass ich denke.“ So scheint es auch in der Liebe zu sein. Wir gehen fest davon aus, dass wir wissen, wie unsere Partner geliebt werden wollen, und dass sie ganz selbstverständlich auch wissen, wie wir in dem Licht geliebt werden wollen, in dem wir sie lieben.

Wissen Sie, wonach Ihre Partner beim Sex wirklich lechzt?

Ich denke, bei der körperlichen Liebe ist es ähnlich: Wir glauben, dass wir wissen, was unser Partner gerne hat – und ich wage zu sagen: Das weiß kaum jemand wirklich.

Ob es nützt, offen zu sagen, was man wirklich will? Was, wenn dabei herauskommt, dass der Mann gerne einmal die Zehen lecken würde, oder das die Frau gesteht, sie würde gerne einmal wirklich heftig geschlagen werden? Ich denke, die meisten von uns wären schockiert. Sodann würden sie vielleicht dem Partner empfehlen, sich in psychologische Behandlung zu begeben – oder sich entsetzt von ihm/ihr abwenden. Nur wenige würden sofort den empfangenden Körperteil entblößen und sagen: „Ach Schatz, das habe ich mir schon immer gewünscht.“

Kommunikation ist nicht immer die beste Lösung

Nein, nein, Freude: Die Kommunikation versagt, wenn wir Angst davor haben müssen, zurückgewiesen zu werden. Die Lösung? Wenn überhaupt, erfahren wir unsere gegenseitigen Lüste im Spiel. Damit sich’s lohnt, sollten wir aber bereit sein, ein paar davon zu erfüllen.

(1) Üblicherweise eine Frage danach, ob man noch „Sex haben“ will.

Bild: Aus einem Plakat von 1909

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