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Der Mythos vom „abgeschleppten Sex-Objekt“

Romantik? Sex? Abschleppen? Was wollen Frauen nun eigentlich?

Sind moderne Frauen Opfer? Werden sie nur noch „abgeschleppt“, bleibt ihnen nichts anders übrig, als sich als Sex-Objekte zu fühlen? Diese Frage beschäftigt sogar „seriöse“ US-Medien mehr als jede andere Gender-Frage. Freilich ist es nicht sonderlich intelligent, so zu fragen. Aber für viele Frauen (nicht nur in den USA) steht fest: Männer wollen Frauen „abschleppen“ aber nicht mehr ernsthaft um sie werben. Damit wäre „Dating“ gestorben.

Abschleppen, statt „den Hof zu machen“? Das macht traditionellen US-Müttern und ihren Töchter mehr Angst als ihren Entsprechungen in Europa. Doch was ist die Wahrheit? Anders als die Kolumnistin der New York Times sieht es Chiara Atik , die Autorin von „Modern Dating: A Field Guide“. Sie widerspricht energisch, wenn davon die Rede ist, dass die „Jungs“ nicht mehr die gute, alte Masche des Romantik-Kitsches und der Verstellung mitmachen wollen. Und sie greift die Frauen an, die von Romantik und höfischer Liebe träumen und dabei die eigene Geilheit vergessen.

Der Kernsatz lautet:

Wir modernen Frauen (1) sind nicht die Opfer der Abschlepp-Kultur, sondern ihre Komplizinnen.

Die sogenannte „Hookup-Kultur“ (Abschleppkultur), die selbstverständlich keine „Kultur“ ist, sei keine Falle, die von den Jungs aufgestellt werde, behauptet Ms. Atik. Dann wird sie deutlicher:

Wir (Frauen) haben uns ebenfalls für mehr Freiheit entschieden, wollen mehr Abwechslung bei unseren Erfahrungen, mehr Sex in der Zeit, in der wir zwischen 20 und 30 sind. Es ist eben auch unsere Abschlepp-Kultur.

So weit mir bekannt, sind es nicht nur die Frauen zwischen 20 und 30, sondern vor allem auch jene zwischen 30 und 40, die sich „nehmen, was ihnen unter die Nase kommt“. Jedenfalls, solange es hübsches Männerfleisch ist, das sich ohne Bedenken konsumieren lässt. Da bedeutet keinesfalls, dass dies alle Frauen tun, und dass sie es immer und überall tun. Aber – „Mann“ muss damit rechnen, und – es ist nicht immer „toll“ in dieser Situation zu sein.

Über 40? Oh, da beginnen die vielen, vielen Missverständnisse. Sowohl Frauen wie auch Männer sind gelegentlich entgeistert, wenn nichts als eine schöne Liebesnacht gesucht wird, zumal der Programmzettel zuvor ganz anders ausgesehen hatte. Was ich dazu zu sagen habe? Nun, vor allem dies: „Die alten Zeiten sind im Eimer (Sie dürfen gerne auch sagen: „Die alten Zeiten sind im Arsch(2)“), damit es deutlicher wird.

Was mir zu sagen übrig bleibt? Ganz einfach: Wer selbstbewusst ist, sei er Frau oder Mann, kann mit der Situation: Bett, Beziehung oder gar nix“ umgehen. Der Rest von Ihnen muss noch einmal die Dating-Schulbank drücken.

(1) Der verwendete Ausdruck „Millennial Women“ lässt sich nicht übersetzen. Es bedeutet, dass diese Frauen im neuen Jahrtausend (also seit 2000) „voll im Leben stehen“, entweder also nach der Teenagerzeit oder aber nach der Studentenzeit. Demnach könnten diese Frauen heute zwischen 30 und 40 Jahre alt sein.)
(2) Diese Zeilen wurden im Bremer „Theater am Goetheplatz“ vom Publikum nach Zeitzeugenaussagen gesungen.

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