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Die Woche in Dating: Geschlechterkampf und Wissenschaftsmüll

So kann es gehen, wenn man sich zu sicher ist, das richtige „Update“ auf die Software zu machen. Die Liebepur war einige Stunden nicht erreichbar. Jetzt ist sie wieder da, nur die Suchfunktion wurde abgeschaltet. Grund dafür, mir Gedanken zu machen, was wir in Beziehungen inzwischen alles „abgeschaltet“ haben.

Faktor Sinnlichkeit: abgeschaltet?

Sinnlichkeit ist ein Thema, das in den letzen Jahren völlig untergegangen ist: Man kann Sinnlichkeit nicht messen, aber sie ist der Hauptfaktor, um sich zu einem Menschen hingezogen zu fühlen. Also: Komm zurück, Sinnlichkeit … sonst werden Menschen die Dating-Partner nach äußerlichen und (angeblichen) inneren Eigenschaften „online gebucht“ wie die Escort-Frauen. Na ja, nicht ganz so – aber mindestens mit einem vergleichbaren Erwartungshorizont.

Anziehen und ausziehen: Schlampen bevorzugt?

Wie sich Frauen zum Date anziehen können oder sollten, ist ebenfalls wieder in der Diskussion – seitdem jemand behauptet hat, Extremschlampen hätten die größten Chancen beim Dating. Das ist natürlich Blödsinn – aber Gerüchte entstehen schnell. Die Sache kommt natürlich aus den USA, wo das Kennenlernen in Bars ja üblicher ist als in Deutschland.

Emanzipierte Frauen sollten eigentlich alles wollen dürfen

Der Geschlechterkampf ist wieder eröffnet – diesmal mit der Frage, wie feminin, rüschenbesetzt, unterwürfig, hausfraulich und noch viel mehr Frauen sein dürfen. Reden wir mal Tacheles, Freundinnen: Emanzipierte Frauen dürfen alles sein – deswegen haben sie sich ja emanzipiert. Nur verdruckste graue Mäuse sollten sich erst emanzipieren, bevor sie – beispielsweise – Sex-Rollenspiele versuchen.

Auch bei Trennungen tobt der Geschlechterkampf: Frauen trauern anders, Männer auch – das glaube ich sogar. Nur dass Frauen edler trauern, das glaube ich nicht.

Gays als Trendsetter? Wohl kaum

Trendsetter Gay Dating? Da muss wohl ein Irrtum vorliegen, der auch in den Köpfen der Gay-Community besteht: Schwul sein heißt nicht, ständig neue Kontakte zu suchen. Damit wird im Grunde lediglich ein Klischee bedient. Warum man trotzdem behauptet, die „Gay Community“ sei ein Trendsetter? Nun, außerhalb dieser Bewegung glauben hauptsächlich Geschäftemacher daran.

Merkwürdige Umfragen

Umfragen werden immer merkwürdiger. Diese Woche in Dating hatten wir eine Umfrage von BetterDate, die meiner Meinung nach haarsträubend schlecht aufgebaut war (oder diente sie nur dem Populismus?), und in Aussicht ist eine neue Umfrage von ElitePartner im September, die ich vorab lesen konnte – und sie ist ebenso haarsträubend. Klipp und klar: Umfragen haben denjenigen Wahrheitswert, den Umfragen üblicherweise haben. Noch eine Umfrage? Klar – Fröhlich zu sein ist ein Grund, einem Menschen näherzutreten. Attraktivität ist ein anderer Grund. Warum nun Fröhlichkeit vor Attraktivität zählt, weiß niemand – außer er macht eine Umfrage. Dann weiß er es zwar auch noch nicht, aber es lässt sich veröffentlichen.

Immerhin: Schweizer und Deutsche harmonieren offenbar besser als gedacht – besonders in Grenznähe.

Beratermüll und Wissenschaftsmüll

Der größte Blödsinn, den ich jemals aus der Beraterwelt gehört habe: Bitte schmust so lange herum, bis ein Teelicht verloschen ist – dann erst darf es Sex geben. Offensichtlich hatte die Dame Autorin, die das geschrieben hat, nie ein Teelicht abbrennen sehen. – Vier Stunden Minimum kann aber bis zu sechs Stunden dauern.

Ahhhh … die Wissenschaft hat festgestellt, dass aus „frühzeitigem“ Sex in neuen Begegnungen später zu unglückliche Beziehungen führt – jedenfalls sagen die angeblich Frauen. „Frühzeitig“ wird übrigens nicht nach Tagen oder Dates bewertet, sondern nach Monaten. Also: Warten Sie sechs Monate, wenn sie eine gute Beziehung wollen und der Wissenschaft glauben – oder tun Sie es nicht, denn in sechs Monaten ist ihr Partner (ihre Partnerin) längst in einem anderen Bett. Es sei denn, sie würden beide einer extremen Religionsgemeinschaft angehören.

Wie deutsche Frauen über Blind Dates und Sex denken, soll angeblich eine Umfrage zeigen, und was US-amerikanische Sugar-Dadys und Sugar-Babys über die Anzahl der sexuellen Erfahrungen vor dem Date sagen, wissen wir nun auch. Beides hat keinen wirklichen Wert.

Klamauk für Dummbacken

Dating Lancelot ist ein Film, und es ist üblich, dass die deutsche Presse für jeden Film Gratiswerbung macht. Es soll eine Komödie sein, aber es ist vermutlich ein neuer Klamauk für Leute, die schon immer wussten, dass andere noch bescheuerter sein können als sie selbst.

Pressemitteilungen gab es wieder einmal zuhauf, nur zu sagen hatte kaum jemand etwas. Amüsiert habe ich mich über „Treffpunkt 18“.

Diese Woche in Dating: Gegen Ende der Woche war ich etwas auf Tauchstation – das Private ging wieder einmal vor.

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