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Der alte Trick mit den Visitenkarten – neu aufgeputzt

Der Trick ist so alt wie Schüchternheit – Sie geben jemandem ihre Visitenkarte, besprechen nichts und hoffen, dass sie/er Sie kontaktet. Im Internetzeitalter wird um diesen an sich simplen Vorgang ein bisschen Lametta herumgelegt – und schon haben Sie eine neue Geschäftsidee, die so neu nun auch wieder nicht ist.

Im Prinzip ist alles einfach: Sie kaufen beim Betreiber 10 Visitenkarten zum Gesamtpreis von 5,99 Euro und geben diese Karte jemandem, den Sie nicht wirklich ansprechen möchten, in der Hoffnung, dass er sich die Mühe macht, Sie über einen Code zu kontaktieren.

Wenn er es tut, haben Sie eine gewisse Chance, die Person auch real wiederzutreffen.

Das Spiel läuft also in drei Stufen ab:

1. Karte übergeben und hoffen, dass der Empfänger sie behält und auch wieder ansieht – du zusätzlich, dass er sich noch erinnert, wer ihm diese Karte gab und warum.
2. Der Empfänger muss sich nun im Internet anmelden – wenn er es tut und das Profil zum zweiten Mal sehen will, muss er sich registrieren.
3. Sollte er sich wirklich registrieren, so ergibt sich eine Möglichkeit des Kennenlernens.
Ich habe das Interview mit dem Gründer sehr ausführlich gelesen und konnte dennoch nicht erkennen, worin die Attraktion des dreistufigen Spiels liegen soll, denn wenn ich beim letzten Wurf auf Platz drei vorgerückt bin, ergibt sich annähernd das gleiche Spiel wie bei einem E-Mail-Kontakt:

1. Wenn man wirklich alle 10 (oder gar wesentlich mehr) Karten einsetzen will, muss man selber sehr viel ausgehen und dabei Buch darüber führen, wem man wann und wo die Karte gegeben habe – wie soll man sonst wissen, von wem man kontaktiert wird?
2. Sehr wahrscheinlich ist, dass man sich beim Kontakt kaum noch erinnert, wie die Person ausgesehen hat und warum man sie attraktiv fand – zumal dann, wenn der Kontakt beim Ausräumen des Handtäschchens nach sechs Monaten stattfindet.
3. Sollte dies alles so sein, dann beginnt ein ganz normaler Dating-Prozess.

Das gewählte Motto des neuen Unternehmens heißt „Offline begegnen, online verlieben“ und wurde bewusst gewählt, um den Prozess „Online wählen – Offline kennenlernen“ umzukehren. Die Frage ist freilich, ob der Prozess wirklich umkehrbar ist. Zudem wäre da ein kleines Problem zu lösen: Normalerweise verlieben sich selbst hartgesottene Freaks nicht Online, sondern stets nur bei persönlichen Begegnungen – und deshalb bin ich skeptisch, ob das Prinzip wirklich funktioniert.

Interview mit dem Gründer: Förderland.

Vorgehensweise laut Anbieter.

Wir berichteten schon mehrfach über Visitenkarten-Dating und ähnliche Versuche.

Hinweis: Die Liebepur weist ausdrücklich darauf hin, dass für die genannten Preise keinerlei Gewähr übernommen wird. Sie wurden am Tag der Veröffentlichung von der Webseite des Anbieters übernommen.

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