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Kennenlernen im Schrebergartenverein?

Es dürfte hinlänglich bekannt sein, was ich von Désirée Nick halte – oder besser der Person, die sie auf der Bühne oder in Shows zu sein vorgibt – und bei „Show“ denke ich natürlich an der Dating-Show, an der sie teilnahm und dabei zeigte, wie man es wahrhaftig besser niemals macht.

Nun mag sein, dass sie damals eine Rolle gespielt hat, die zumindest teilweise vorgegeben war. Doch nun ist ein Buch erscheinen, das mindestens teilweise auch das Dating beinhaltet.

Frau Nick, selber 54, schreibt hier über Leute über 50. Das machen viele, und fast alle erden dann von der 50plus-Generation, von den Best-Agern oder über den dritten Lebensabschnitt – ungefähr so, als ob sie vom wirtschaftlichen Leben inzwischen abgeschnitten wären.

Wer nun so einsam und allein ist, hat es natürlich schwer und siehe (Zitat BILD):

Die Partnersuche 50+ wird so zu einem Plan mit Schwierigkeitsstufe 10. Dennoch lohnt es sich!

Ja, toll. Es ist halt schwer, den Mount Everest zu erklimmen, aber dennoch lohnt es sich. Selbstverständlich ist es auch sehr schwer, wirklich gute Bratkartoffeln zubereiten zu können, aber es lohnt sich. Genau ab dieser Stelle vermutete ich Schlimmes, aber ich habe nicht damit gerechnet, wie schlimm es noch kommen würde. Denn von einem geht Frau Nick mit Sicherheit aus: Wer über 50 ist, muss arbeitslos sein – und zuvor offenbar weitgehend interessenlos. Denn die Ratschläge laufen so gut wie alle darauf hinaus, sich neue Interessen zu suchen oder jedenfalls vorzugeben, solche zu verfolgen. Nochmals Frau Nick laut BILD:

Fischen Sie in neuen Gewässern, gehen Sie dahin, wo Sie noch nie waren: Sei es der Tanzkurs, der Trommelworkshop, der Botanische Garten, der Kleintierverein, der Kirchenchor, die Kleingartenkolonie, die Freunde des Tierparks oder des modernen Museums.

Eines kann ich Ihnen sagen: Sie sind dort voraussichtlich willkommen, wenn Sie sich wirklich für die Materie interessieren. Als Partnersuchende(r) sind Sie dort allerdings bei Weitem weniger willkommen, zumal Ihre Aussichten auf schnelle Erfolge dort äußerst dürftig sind.

Was Frau Nick durchgängig schreibt, lässt sich auf eine einfache Formel bringen: Lernen Sie viele Menschen kennen, dann könnten auch ein paar dabei sein, die ersten Singles sind und sich zweitens binden wollen – bekanntlich eine Minderheit unter den Menschen. Obgleich es statistisch möglich ist, auf diese Weise neue Partner kennenzulernen, ist die Wahrscheinlichkeit jedoch eher gering, weil man für fast jede Aktivität viel Zeit benötigt: Nicht nur die Zeit, dort zu sein, sondern auch die Zeit, die Lage gründlich zu sondieren, von Flirts einmal ganz abgesehen.

Das bedeutet: Sie müssen vielen Vereinen, Gruppen oder Organisationen beitreten, sich dort regelmäßig sehen lassen – und vor allem intensiv kommunizieren, ohne immer gleich zu flirten. Wenn Sie es versucht haben, dann wissen Sie, dass dies eine unglaublich harte Arbeit sein kann – zumal dann, wenn Sie das Sujet oder Vereinsziel in Wahrheit nicht die Bohne interessiert.

Es gäbe da natürlich eine Alternative, die etwas verdeckt im Angebot ist: diejenigen zu erwecken, bei denen „seit 25 Jahren die Luft raus ist“. Denn angeblich gibt es lauter wohlhabende und angesehen Männer.“ Klar, Frau Nick – diese Männer warten garantiert nur darauf, dass sie endlich von einer über 50-jährigen Ex-Hausfrau oder einem Büromäuschen geküsst werden.

Freilich, es könnte sich lohnen, in diesen Regionen zu wildern – nur unter Voraussetzungen, die für die Mehrheit der Frauen nicht zutreffen. Da sind hochgradige gesellschaftliche Qualitäten gefragt, ersatzweise auch erotische Fähigkeiten – oder noch besser, die Beherrschung des kompletten Verführungsrepertoires vom ersten Augenaufschlag bis zu der Salamitaktik, die zum Traualtar führt.

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