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Ihr „Nick“ in der Datenfalle – wie man Anonymität wahrt

Koydo macht von sich reden – und das lässt auch die Branche der Single-Börsen und Online-Partnervermittler nicht kalt. Erstaunlicherweise ist man sich aber noch nicht überall sicher, wie man mit der neuen Web 2.0-Anwendung umgehen will, die derzeit die Single-Zeugnisse propagiert.

Tatsache ist nun allerdings, dass Koydo eine bekannte Schwachstelle vieler Singlebörsen, Seitensprungagenturen und Online-Partnervermittlern nutzt: den Nick, also den Benutzernamen oder seine Chiffrierung. Dieser Pferdefuß ermöglicht es Interessenten, recht schnell an persönliche Daten zu kommen, sobald der Nick mit anderen Daten zusammengeführt werden kann – das war auch vor Koydo schon möglich. Zu Ehren vieler Agenturen und Dienste muss gesagt werden, dass die Nicks zum großen Teil nicht mehr über Suchmaschinen zugänglich sind, sondern nur über Anmeldungen. Doch was würde beispielsweise eine Detektei daran hindern, durch die eigene Anmeldung Hunderte von Profilen ausfindig zu machen und in der Tiefe zu analysieren? Besonders bei Seitensprungagenturen könnte dies zum Problem werden.

Die Rückwärtssuche kann zum Erfolg führen

Auch wer nicht Mitglied einer Singlebörse ist und nicht Mitglied bei Koydo, kann gegenwärtig die Rückwärtssuche erproben: Welche Informationen bietet das Netz über einen bestimmten Nick? Ist die Person hinter diesem Nick identisch mit derjenigen aus gleichlautenden Nicks? Der Versuch ergibt: Die großen Portale schützen die Anonymität ihrer Mitglieder dadurch, dass sie niemals direkt auf ein Profil verweisen. Dabei erweist sich, dass codierte Buchstaben-Ziffern-Kombinationen (Chiffre) einen besseren Schutz bieten als Fantasienamen.

Den bekanntesten und bewährtesten Portalen kann man attestieren, dass sie ihre Mitglieder weitgehend vor der Rückwärtssuche schützen – bei Eingabe des Nicks oder der Chiffre-Nummer landet man auf der Homepage. Allerdings gab es einige Portale, bei denen man nach wie vor mithilfe des Nicks direkt auf die Mitgliederseite kommt und bestimmte Daten des Profils unmittelbar einsehen kann. Das ist, klar und deutlich gesagt, nicht erträglich und sollte von den entsprechenden Anbietern sofort ausgemerzt werden.

Data Mining und Anonymität

Rein technisch wird die Anonymität umso mehr ausgehöhlt, je mehr ein einziger Nick auf mehrere Quellen verweist. Mag die einzelne Information auch wirklich geschützt sein, so können aus der Kombination mehrerer Informationen miteinander dennoch Rückschlüsse auf die Identität einer Person gezogen werden. Dieses Verfahren wird heute bereits sehr intensiv genutzt – es heißt „Data Mining“ und beruht drauf, dass Menschen im Netz Spuren hinterlassen, die verfolgt werden können. Je häufiger dabei ein Begriff auftaucht, der sich mit einer Person verbinden lässt, umso mehr lassen sich Rückschlüsse auf deren Verhalten ziehen und umso transparenter wird der persönliche Hintergrund. Besonders gefährdet sind leider Menschen, die einen originellen Nick mehrfach verwenden und in sehr vielen Web 2.0-Anwendungen unterwegs sind. Ihre Identität kann in der Regel sofort festgestellt werden.

Echte Partnersuchende und Sexdating

Alle Beurteilungen über Partnersuchende vergehen schnell: Wer zwischen drei Monaten und einem halben Jahr Mitgliedschaft bei einer Börse keinen Partner gefunden hat, sucht entweder nicht intensiv genug oder hat andere Schwierigkeiten. Da der Dater mit festen Absichten nur rund fünf bis sieben Kontakte benötigt, um zum Ziel zu kommen, ist die Chance oder das Risiko, bei Bewertungsportalen wie Koydo aufzutauchen, eher gering. Partnersuchende mit festen Absichten, werden also am wenigsten von Bewertungsportalen hören. Dies dürfte bei einschlägigen Sexportalen, Seitensprungagenturen und Casual-Dating-Diensten anders sei, weil deren Mitglieder häufig nicht nach „ständigen Affären“ suchen, sondern durchaus auch herumschwirren wollen wie die Kolibris. Das bedeutet längere Mitgliedschaften und damit auch eine realere Möglichkeit, „Bewertungen“ abzugeben.

Das Fazit:

Chiffre-Nummern, die bei manchen Dating-Agenturen verwendet werden, sind besser als „sprechende“ Nicks, wenn man gut geschützt sein will. Besonders originelle Nicks sind leider immer dann gefährlich, wenn man sie in mehreren Web 2.0-Anwendungen benutzt. „Gattungsbezeichnungen“ wie „Engelchen001 bis Engelchen 9999“ sind leider sicherer, weil sie von vielen Menschen benutzt werden, lassen aber andererseits auf Fantasielosigkeit schließen. Insgesamt sind die Mitglieder von Partneragenturen gegenwärtig am besten vor Single-Zeugnissen geschützt. Falls Sie einen nicht-chiffrierten Nick verwenden müssen, nehmen Sie bitte keinen, den Sie schon in Web 2.0-Anwendungen verwendet haben – das schützt Ihre Privatsphäre immer noch am Besten.

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