Urgroßmutter und die Waschmaschine – oder Emanzipation auf katholisch
„Wie war das eigentlich mit der Frauenemanzipation, Urgroßmutter?“ fragte anno 2009 eine katholische Frau ihre inzwischen recht alt gewordene Urgroßmutter, die noch die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg mit erlebt hatte. „Ach Kind“, sagte sie, „glaube nie, was die Menschen heute erzählen“.
„Was erzählen denn die Leute, Urgroßmama“, frug die junge Frau daraufhin.
„Oh mein Gott“, antwortete die Urgroßmutter, „denke dir, sie erzählen schreckliche Dinge, es sei diese gottloese Pille, die die Ovulation verhindert, oder es seien die liberalisierten Abtreibungsgesetze, und …“ jetzt machte die Urgroßmutter eine bedeutungsvolle Pause; „stell dir vor, manche meinen sogar, es sei unsere Berufstätigkeit, außerhalb des Hauses, die uns befreit hätte.“
Nun staunte die Urenkelin doch etwas und wagte zu fragen: „Und was war es dann, Urgroßmutter?“
„Es war doch die Waschmaschine, weißt du es denn nicht?“
Und wenn alle nicht gestorben sind, dann steht dies alles im L’Osservatore Romano, dem Sprachrohr des Vatikans, zum Frauentag 2009. Sinngewmäss nach der Darstellung des Telegraph„.
Das hier gezeigte Modell stammt übrigens von 1914 – damals gab es auch schon elektrisch betriebene Vibratoren, die auch nicht unerheblich zur Emanzipation beitrugen und für die in den damals üblichen Monatszeitschriften der Unterhaltung erheblich geworben wurde.
