Bewerben beim Anderen – die Grundlage der Partnersuche
Die gezielte Partnersuche ähnelt in vieler Hinsicht einer Bewerbung. Dazu allerdings müssen wir eine Annahme voranstellen, die vielen von euch zunächst etwas merkwürdig vorkommen wird:
Der Bewerber ist so wertvoll wie die Firma, die ihn sucht.
Ich will damit vor allem jenen entgegentreten, die sagen: Das ist ja Unfug, weil die Firmen doch die wirtschaftliche Macht haben, Bewerber beliebig auszusieben und dabei nur die eigenen Vorteile im Sinn haben.
Ach, formulieren wir den Satz doch einfach mal um, dann wird deutlich wie sich Bewerbungen auf Jobs und Bewerbungen um eine Partnerschaft ähneln:
Die Menschen haben die emotionale Macht, Personen als Partner abzulehnen, von deren Begegnung, Freundschaft oder Zuneigung sie sich keine Vorteile versprechen.
Kapitalismus pur? Ach, du liebes Bisschen. Nein – es ist die Natur- und Menschheitsgeschichte, wie sie seit Jahrtausenden abläuft. Mit einem kleinen Schlenker: Die emotionale Macht, jemanden abzulehnen, hatten Frauen nicht immer und sie haben diese Macht noch lange nicht überall. Es ist also ein Vorzug der neuen Zeit, emotional als Partner(in) angenommen oder angelehnt zu werden.
Bewerbungsprozesse bieten also die ideale Basis, um Vergleiche mit dem Prozess der Partnersuche anzustellen.
Das Erste, was beide Prozesse gemeinsam haben, ist der Entschluss. Etwas verändern zu wollen und zu überlegen, was sich denn verändern soll oder gegebenenfalls darf.
Zuerst geht es ans „Eingemachte“
Ja – und genau hier müssen wir schon ans „Eingemachte“ gehen.
Wahrscheinlich lebst du in einem Gefüge – du hast einen Arbeitsplatz und Freude, bist irgendwie in einem größeren sozialen Gefüge eingebunden, wohnst auf eine bestimmte Weise und nennst das, was du kennst, vielleicht deine „Umgebung“ oder emotionaler deine Heimat. Deine emotionale Komfortzone ist dir bekannt und du pflegst sie so gut es geht.
Das ist die Ausgangsposition für die Partnersuche. Wenn du die Ausgangsposition für eine Bewerbung suchst, musst du das Wort „Arbeitsplatz“ nur durch „feste Beziehung“ ersetzen, dann erkennst du die ganze Tragweite.
Es wird einige Änderungen in deinem Lebenn geben
Und nun wirst du dich entschließen müssen, eine Änderung herbeizuführen.
Abgestuft wirst du bei der Partnersuche etwas ändern müssen:
– Deine Komfortzone. Ein neuer Mensch tritt in dein Leben, der dein Leben durcheinanderwirbeln wird. Willst du ihn „behalten“, dann musst du wenigstens teilweise auch auf seine Wünsche eingehen.
– Dein soziales Gefüge. Es ändert sich wahrscheinlich bereits durch den Anderen (die Andere). Freunde und Bekannte, aber auch Verwandte kommen hinzu. Du kannst davon ausgehen, dass du einige deiner bisherigen Freundschaften aufgeben oder reduzieren musst.
– Deine Wohnung. Das Ziel ist zumeist eine gemeinsame Wohnung, jedenfalls nach einer Zeit des gegenseitigen Kennenlernens.
– Deine „gefühlte“ Umgebung. Sie ändert sich umso mehr, als du neue, dir unbekannte Kreise von Menschen kennenlernst, zu denen du zuvor noch keinen Kontakt hattest.
– Deine tatsächliche Umgebung. Vielleicht ziehst du nur in den nächsten Stadtbezirk, vielleicht von der Stadt aufs Land oder umgekehrt. Es könnte sich aber auch um eine weit entfernte Stadt oder ein fremdes Land handeln.
– Der Wechsel grundlegender Lebensgegebenheiten. Mit dem Wechsel in eine andere Stadt ist meist ein Wechsel des Arbeitgebers verbunden. Manchmal musst du deine Alltagssprache wechseln, manchmal auf fremde kulturelle Phänomene gefasst sein. Stell dir vor, du gehst mit deiner Partnerin / deinem Partner nach Dänemark, Ungarn oder Südafrika, weil sie/er einer Beschäftigung im Ausland nachgeht – es ist nicht einmal nötig, dass sie/er zu einer der dort ansässigen Bevölkerungsgruppen gehört.
Gut – das lassen wir mal alle so stehen – wie fühlst du dich? Hast du einen Eindruck davon, wie weit du gehen würdest, auf was du verzichte könntest und was du zu gewinnen hoffst?
Dann – lies in Kürze hier weiter, bis ich meinen Betrachtungen dazu abgeschlossen habe.
Hinweise Dieser Artikel gehört zu einer Serie „Die nackte Wahrheit über die Partnersuche“, die bewusst auf mehrere Medien verteilt wird. Artikel ähnlichen Inhalts und Zusammenfassungen erscheinen also innerhalb und außerhalb des „roten Fadens“, der hier verfolgt wird, auch in anderen Medien. Der Angelpunkt liegt bei „Sehpferd„.