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Es gibt keinen Matching-Algorithmus

In der Werbung tut sich jeder groß mit seinem „wissenschaftlichen“ Algorithmus, der je nach Ausrichtung der Plattform entweder als „psychologisch“, „wissenschaftlich“ oder „interessenbasiert“ bezeichnet wird.

Doch: Es gibt keine Studie, die das beweist. Und auch die auf Marketing-Erkenntnisse basierenden angeblichen „Algorithmen“ (wer klickt welche Profile wie oft) sind kaum mehr als Hokuspokus.

Illusionisten am Werk

Das Ziel ist ein ganz anderes: Die Unternehmer versuchen, ihren Kunden die Illusion zu vermitteln, mit den vielen Informationen, die sie abfragen, wirklich Gemeinsamkeiten feststellen zu können, die „beziehungsrelevant“ sind. Das ist aber ebenso unmöglich, weil niemand weiß, ob diese angeblich „beziehungsrelevanten“ Eigenschaften tatsächlich Einfluss auf Partnersuche und Partnerwahl haben.

Ich habe schon oft geschrieben: Die Personen, die Ihnen vorgeschlagen werden, bekommen sie zwar nicht aus reinem Zufall, sondern tatsächlich auf der Basis von Algorithmen. Nur, dass „Algorithmen“ als solche keinen Pfifferling wert sind. Und nicht zuletzt: Kaum jemand weiß, was ein Algorithmus ist – aber das Fremdwort wirkt natürlich unheimlich gelehrt.

Die Tricks sind uralt – sie kommen ständig in neuer Verpackung

Und nun zum Trick, den man schon den alten Ehe- und Partnervermittlerinnen abgeguckt hat: Wenn eine „derart erfahrene“ Person sagt: „Ihr passt zusammen“, dann wird der Glaube daran geweckt, dass man tatsächlich zusammenpassen könnte. Man nennt so etwas auch eine „Empfehlung“. Grundsätzlich bevorzugen wir ja Menschen, Institutionen und Firmen, deren Qualitäten uns empfohlen werden.

Trick gelungen? Na klar – er funktioniert fast immer. Und es ist nicht ausgeschlossen, damit auch einen Partner zu finden. Aber es ist auch nicht wahrscheinlicher als ohne Algorithmen.

So, und nun kommt der Königstrick aller Unternehmen, die Algorithmen einsetzen: Sie verweigern den Beweis, dass ihr Algorithmus wirksam ist. Stattdessen behaupten sie, die anderen (zum Beispiel Journalisten, Forscher) mögen doch beweisen, dass er unwirksam ist – doch das können sie gar nicht, weil ein Riesenbrimborium um diese „geheimen“ Formeln gemacht wird.

Lösungen, um der „Matching-Falle“ zu entgehen

Die einige Möglichkeit, damit umzugehen, ist konsequent zu ignorieren, wer „empfohlen“ wird und sich stattdessen auf die eigenen Erfahrungen mit der Partnersuche zu verlassen. Dabei nehme ich an, dass kaum jemand, der sich auf „Online-Dating einlässt, ein absoluter „Frischling“ in der Partnersuche ist.

Und wer keine Erfahrungen hat? Der darf getrost einmal zwischen drei und fünf absolut belanglose Dates eingehen, um zu sehen, was sich alles in Singlebörsen und bei Online-Partervermittlern „herumtreibt“. Danach ist jede(r) Partnersuchende schlauer – das kann ich Ihnen in die Hand versprechen.

(nach einem Kommentar hinzugefügt)

Online-Dating wird nicht besser oder schlechter durch Matching-Algorithmen. Aber die Partnerwahl wird besser, wenn Sie sich auf sich selbst verlassen statt auf den Rat, wer zu uns „passt“.
Der kursive Teil im Text wurde ebenfalls ergänzt.

2 Antworten auf Es gibt keinen Matching-Algorithmus

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