Wer schreibt für liebepur?

TopBlogs.de das Original - Blogverzeichnis | Blog Top Liste

Fernbeziehung – mit gutem Willen geht alles

Im Grunde habe ich aufgegeben, den „Schmus“ in einem Liebesblog zu lesen, den ich zwar abonniert habe, aber kaum noch aufrufe.

Doch das Wort „Fernbeziehung“ hat ich fasziniert – ich habe eine solche Beziehung geführt, und sie ging über etwas mehr als drei Jahre. Als Fernbeziehung. Danach habe ich sechs Jahre glücklich mit derselben Frau im Ausland gelebt, und nun leben wir schon seit weiteren sechs Jahren wieder im Inland.

In dem Artikel, den ich gelesen habe, steht nun folgender Kernsatz:

Keiner von uns sollte wegen dem anderen den festen Job aufgeben.

Die Arbeitsstelle oder der Beruf – Heiligtum, Fetisch oder Brotwerwerb?

Der Satz entkernt das, was den beiden Menschen wirklich wichtig war: ihre Berufstätigkeit. Beide stellten den „festen Job“ über alles. Kann man es ihnen verdenken? Ist nicht eine feste Arbeit der Garant für das Überleben?

Ich weiß nicht, wo Sie arbeiten, welchen Beruf Sie dort ausüben und ob Sie an Ihrer Arbeitsstelle hängen. Ich weiß auch nicht, ob ein Wechsel ihrer Stelle für Sie eine Einbuße bedeutet oder nicht. Und doch halte ich all dies für einen Vorwand.

Es sagt nur aus, dass die Arbeitsstelle in ihrer Bedeutung überhöht wird. Wenn alles wichtiger ist als die Arbeitsstelle, der Job, möglicherweise auch die Karriere, dann bleibt nicht vielmehr Raum für etwas anderes. Sicher kann „man“ (oder frau) sich so entscheiden. Dann muss man (frau) aber auch die Partner so aussuchen, dass sie entweder lange Abwesenheiten akzeptieren oder man (frau) muss von vornherein im „Kurzzeitbereich“ suchen, also ONS, Affären, Liebeleien – notfalls Escorts. Wer weiß, dass er den Partner nur 120 Tage im Jahr sehen kann (das geht leicht) (1) oder dass die Zeit dafür pro Wochenende mit zehn Stunden für Fahr- und Flugzeit veranschlagt werden muss (es betrifft ja immer nur einen), der kann es ohne Weiteres tun. Bahn-Kosten lassen sich extrem niedrig halten, und Flugkosten muss man nehmen, wie sie kommen.

Ein Phänomen dieser Zeit macht mir dabei sorgen: Niemand will mehr sein Heiligtum, die Arbeit, verlassen. Dabei gibt es Möglichkeiten, sich bei der gleichen Firma ins In- und Ausland versetzten zu lassen, von zuhause aus zu arbeiten, Sabbath-Jahre einzulegen und viele andere Lösungen.

Die meisten Menschen pendeln aus Broterwerb – warum dann nicht auch aus Liebe?

Ich lebe nun schon seit einigen Jahren in Thüringen. Es gibt hier Menschen, die jeden Tag zwei Stunden (und mehr) zu Arbeit fahren und ebenso zwei Stunden wieder zurück. Und solche, die in der Schweiz viel Geld verdienen und die am Wochenende nach Deutschland zu ihren Familien zurückkommen.

Das alles verstehe ich, weil es die Existenz sichert. Aber die Berufstätigkeit so sehr vor das allgemeine Lebensglück zu stellen, dass sie zum Fetisch wird – das verstehe ich nicht. Und ich kann niemandem raten, so zu denken oder zu handeln.

Vielleicht noch zwei Sätze: Erstens – es fiel mir relativ leicht, mich neu zu orientieren, und man machte es mir auch leicht. Zweitens – im Ausland habe ich zahllose Modelle kennengelernt, wie und warum es geht. Und mit gutem Willen geht (fast) alles.

(1) Mindesten für die Wochenden, Feiertage und den Urlaub – bei etwas Glück kommen Sie auf mehr.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mehr aus der Rubrik:
datingratgeber

 Was macht uns eigentlich attraktiv?
   (23. Februar 2018)
 Das Beuteschema – Lösungen für Frauen?
   (16. Januar 2018)