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Was in Gedanken normal ist … und ansonsten immerhin möglich

Im erotischen Sinne „normal“ kann sein, was die Mehrheit behauptet. Es könnte aber auch „normal“ sein, was Menschen tatsächlich tun. Und darüber hinaus könnte auch als „normal“ gelten, was sich die Mehrheit der Menschen vorstellen kann. Ja, „normal“ kann sogar noch sein, was für mehr als ein Drittel der befragten Personen erotisch denkbar wäre.

Sehen Sie, und da wären wir schon: Ist ein ganz gewöhnlicher, spontaner Koitus normal? Oder ist eine romantische Begegnung ohne Geschlechtsverkehr normal? Ist es normal, von Sex mit Fremden zu träumen oder die Gedanken darum kreisen zu lassen, sich einmal im Leben wie Anastasia (aus den Shades of Grey“ zu fühlen? Es gibt darüber Aufstellungen, von denen man uns sagt: Sie sind lediglich Träume, aber keine Realitäten. Ob diese Aussage zutreffend ist oder eher dem Schutz der Forscher vor Anfeindungen gilt, ist nie ganz klar geworden. Jedenfalls versucht eine gewisse Anzahl von Personen, erotische Träume zu verwirklichen.

Norm eins: was behauptet wird

Am beliebtesten sind Aussagen über die gewöhnliche Lust, die meist so aussehen: Der Sexualakt mit einem Angehörigen des anderen Geschlechts, mit Liebe und Romantik versüßt, wird von nahezu allen Menschen als „normal“ angesehen. Diese Norm konkurriert allerdings bereits mit der Abenteuerlust, also dem spontanen, rauen oder zufälligen Sexerlebnis. Diesen Aussagen stimmen über 80 Prozent der Männer und Frauen in der Fantasie zu – und es besteht kein Zweifel, dass die Realität mit ähnlich Wünschen einhergeht.

Norm zwei: was verschwiegen wird

Die sinnliche Versuchung, Fellatio und Cunnilingus zu geben oder zu empfangen, ist allgegenwärtig, wird aber bei Umfragen oft verschwiegen. Außerdem ist der Wunsch, Handverkehr zu geben/zu bekommen, viel größer, als gedacht. Zwar haben nur wenige Frauen tatsächlich Erfahrungen mit Gruppen und Dominanz, aber die unterschwelligen Wünsche reichen hier bis in den Zweidrittel-Bereich hinein. Bei Männern ist es zwar ähnlich, doch umfasst der Zweidrittelbereich bei ihnen fast 17 Punkte, unter anderem auch „Sex mit zwei Frauen“.

Norm drei: Denkbar wäre auch …

Bei Frauen fällt auf, dass sie mehr an geleichgeschlechtlichen Beziehungen, SM-Aktivitäten und an Gruppen interessiert sind, als dies gemeinhin angenommen wird. In erotischen Träumen werden jedenfalls 35 bis 37 Prozent der bi-affinen Themen goutiert, also gleichgeschlechtliche Liebe, Sex mit zwei Frauen, und Cunnilingus zu geben. Noch weitaus mehr Frauen träumten davon, sexuelle Dominanz auszuleben – sowohl aktiv wie auch passiv mit einem Spitzenwert von 65 Prozent bei passiver erotischer Dominanz. Männer haben ein breiteres Spektrum und würden fast 40 Punkte sexueller Wünsche und Abweichungen in ihren Träumen erwägen, wobei neben SM aktiv/passiv auch Voyeurismus besonders verbreitet zu sein scheint.

Unterhalb jeder Norm …

Für Männer blieben neben typischen Verbrechen, die hier nicht erwähnt werden, vor allem gleichgeschlechtliche Begegnungen, Natursekt und Feminisierung so gut wie undenkbar – also alle Praktiken, die sie in ihrer Männlichkeit verletzen könnten. Bei Frauen ist dies etwas anders – sie haben aber erstaunlicherweise eine relativ große Aversion, mit einem erheblich jüngeren Mann Geschlechtsverkehr zu haben – das würde nur 18 Prozent der Frauen gefallen.

Was bedeutet dies in der Praxis für die „Norm“?

Wenn „normal“ ist, was man erwarten könnte, dann sind neben „Liebe als Auslöser“ romantische Situationen, spontane Lüste, Oral- und Handverkehr typisch für „normale“ Lüste. Andere Lüste, die sich aus Zeitströmungen, Literatur oder Pornografie ergeben, zeigen sich im 21. Jahrhundert eher in SM-Lüsten als in Orgien, Dreiern oder „Partnertausch“. Wie kaum anders zu erwarten war, sind Frauen seit einigen Jahren ausgesprochen bi-affin, während dieser Zug bei Männern nicht gut ankommt.

Womit müssen Sie rechnen, womit nicht?

In jedem Fall müssen Sie beim Date mit sexuellen Wünschen rechnen – bei sich selbst und beim Partner. Auf lange Sicht werden Themen wie Cunnilingus und Fellatio kaum zu vermeiden sein, wenn Sie eine Affäre suchen oder langfristig eine Beziehung eingehen wollen. Heutzutage sind zudem einige Frauen und Männer unterwegs, um „erregende“ Abenteuer zu erleben, die zumeist in den SM-Bereich hineinragen. Hingegen sind „Ekelperversionen“, hier durch „Natursektverkostung“ vertreten, eher selten.

Was folgt daraus?

Zunächst die gute Nachricht: Sie werden beim Dating wahrscheinlich nichts antreffen, was sie so erschreckt, dass sie flüchten müssen. Und nun die schlechte Nachricht: Zumeist werden Sie auch nicht das erleben, wonach Sie sich sehnen, gleich, ob ihre Lüste moderat oder heftig sind. Wirklich schrecklich (und bisweilen gefährlich) sind Menschen, die mit „Tunnelblick“ besondere Bedürfnisse oder Fetische durchsetzen wollen und den Menschen hinter dem Objekt der Begierde vergessen.

Wie zuverlässig ist dieser Beitrag?

Dieser Beitrag wurde aus zuverlässigen Forschungsergebnissen abgeltet, die allerdings interpretiert wurden. Generell kann man eine absteigende Skala von „sinnlichen“ über „heftige“ bis hin zu „exotischen“ Praktiken feststellen – bei Frauen wie bei Männern. Die Praxis beweist ebenso: Sinnliche Lust und heftige Begierde stehen ganz oben auf der Skala, gefolgt von Zeiterscheinungen (Soft-SM) und komplizierten Arrangements (Orgien, Dreier).

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