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Ach, wie neu: der Alpha-Softie 2.0

Ach, Elite-Partner – in eurer neuen Studie über Frauenwünsche stimmt genau ein Satz, nämlich dieser:

Denn Männer sind anders als früher – und Frauen auch.

Und dann veröffentlicht ihr da noch einen aktualisierten Allzeit-Wunschtraum: die männliche Eier legende Wollmilchsau. Die wird jetzt neu etikettiert als „Alpha Softie 2.0“.

Wir erfahren auch, was Hetero-Frauen heute erwarten: „Einfühlsamkeit, Romantik, Kinderliebe und Zärtlichkeit.“ Aber Hallo – und warum muss es dann ein „Alpha“ sein? Reicht da nicht auch ein anderes Exemplar der Männerwelt?

Oh, um das zu differenzieren,hat Elite-Partner ja Frau Diplom-Psychologin. Die uns dies erklärt:

Die weiblichen Partnerwahlpräferenzen sind auf der einen Seite konservativ, archaisch und auf der anderen Seite offen, modern.

Das heißt, sie sind hybrid, oder anders ausgedrückt: Sie sind von schwer durchschaubaren emotionalen Schwankungen getrieben, die ihnen (den Frauen) das Leben offensichtlich schwer machen.

Oder vielleicht doch den Männern? Wir lesen:

Entwarnung gibt es für die Männer, die sich weiter entweder mit dem Alpha oder dem Softie identifizieren, also nicht.

Da hat Elite-Partner mal dahin getreten, wo’s weh, tut: Entweder der Mann pfeift auf den Psycho-Scheiß der Etiketten und verschwindet im Nirwana der Männer, die einfach Personen sein wollen. Unoptimiert, unangepasst, unetikettiert. Oder er beginnt, sein Gehirn zu spalten, um sich zugleich oder wechselweise mal mit dem „Alpha“ und mal mit dem „Softie“ zu identifizieren. Ich darf da gleich mal anmerken: „Alpha“ und „Softie“ werden hier falsch benutzt, aber wer wird dies schon einem PR-Artikel anhängen? Konkret: „Alpha“ kann man realistisch betrachtet nicht „sein wollen“, sondern man wird als solcher identifiziert, und „Softie“ stellt keine Rangfolge dar, sondern ein aus den Möglichkeiten hervorgegangenes Verhalten, das populistisch interpretiert wird.

Na ja. Die Männer sind anders als früher und Frauen auch. Warum? Das versucht uns die Diplom-Psychologin auch noch zu erklären – was wären wir nur ohne diese wertvollen Zeitgenossen?

Die Selbstoptimierungstendenzen werden bei beiden Geschlechtern nicht weniger. Und somit auch nicht die Suche vieler nach dem besten Partner, mit dem man die perfekte Beziehung führen kann.

Aha. Die Selbstoptimierungstendenzen. Fragt sich nur, ob es sich dabei immer um „Optimierungen“ handelt. Oder um den vergeblichen Versuch, besser zu sein, als es die eigenen Möglichkeiten zulassen – und daran zu scheitern. Und das nicht nur als Frau, sondern eben auch als Mann.

Die hervorgehobenen Zitate entstammen dem Elite Partner Magazin.

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